Vors. Bergander begrüßt den Geschäftsführer, Herrn Linnenbrink von der Fa. PlaNOS.

 

BGM Pahlmann begrüßt ebenfalls alle Anwesenden und erklärt kurz welches Konzept vorgestellt wird und teilt im Zuge dessen mit, dass der Förderantrag noch nicht genehmigt worden ist. Er geht aber davon aus, dass es positiv verläuft und es innerhalb weniger Wochen zu einem Entschluss kommen wird. Weiterhin wünscht er sich eine rege Teilnahme mit vielen interessanten Fragen.

 

Hr. Linnenbrink (PlaNOS) leitet die Präsentation ein und informiert über die wesentlichen Punkte des Projektes.

 

Fr. Cohrs und Frau Van Tongern (PlaNOS) stellen ausführlich anhand der vorliegenden Präsentation das Projekt „On-Demand-Verkehr“ vor.

 

Hr. Linnenbrink erläutert sowohl die Kosten als auch die Notwendigkeit in Bramsche für so ein Projekt. Ebenso informiert er umfangreich über die verschiedenen Möglichkeiten der Realisierung.

 

RM Görtemöller fragt, ob die Möglichkeit bestünde, Einkäufe oder andere Gegenstände mitzuführen.

 

Hr. Linnenbrink antwortet, dass es grundsätzlich möglich sei.

 

RM Kiesekamp zählt seine Einwände auf. Wie z.B., dass die Regierung ein Folgeticket für das 9 EUR Ticket plant oder dass es bereits einen separaten Bus zum Niedersachsenpark gibt, der kaum genutzt wird. Des Weiteren ist er der Meinung, dass das Projekt in Konkurrenz mit den Taxen steht. Dann hat er Bedenken, dass ältere Personen mit der App nicht zurechtkommen. Daraufhin bringt Hr. Linnenbrink nochmal ein, dass es die Möglichkeit geben wird, telefonisch ein Fahrzeug zu buchen.

 

RM Lübbe fragt, wie das Projekt vermarktet werden soll, damit möglichst viele Menschen von dieser Flexibilität profitieren können.

 

Fr. Cohrs antwortet, dass man dafür in die Einrichtungen und auf Marktplätze gehen sollte, um das Projekt zu erklären. Dann gibt es natürlich noch die Möglichkeit des digitalen Marketings. In der Förderung ist auch vorgesehen, dass man ein Jahr lang vergünstigt anbietet, um die Bekanntheit zu steigern.

 

RM Weinert fragt, mit welchem Umweg zu rechnen ist, gerade bei regelmäßigen Fahrten z.B. für Pendler.

 

Fr. Cohrs antwortet, dass es Parameter geben wird, womit man es festlegen könne, dass z.B. 20 % der Strecke als Umweg tragbar wären und um es in Zeit auszudrücken, sich ca. um die 20 min. bewegen könne. Wenn allerdings die Fahrzeuge ausgelastet sind, man auch mit längeren Wartezeiten zu rechnen habe. Gerade, wenn man das Fahrzeug kurzfristig bestelle.

 

RM Quebbemann stellt die Frage nach dem Schwerpunkt des Projekts.

 

Hr. Linnenbrink erläutert den Vorteil der räumlichen und zeitlichen Erschließung, den Effekt des Umweltaspekts, sowie die Steigerung der Qualität des ÖPNV.

 

RM Quebbemann fragt, ob die Schüler von diesem Projekt ausgeschlossen werden.

 

Hr. Linnenbrink macht deutlich, dass die Schulfahrten dadurch keinesfalls ersetzt werden sollen.

 

RM Quebbemann möchte weiter über die Kosten der Förderung und der Folgekosten informiert werden und kritisiert, dass es noch keine politischen Beschlüsse gebe.

 

Hr. Linnenbrink gibt die Antwort, dass es zum Teil vom Förderprogramm aus NNVG Mitteln und zum Teil aus dem Haushalt des Landkreises finanziert werden soll. Wenn das Projekt gut läuft und nach dem Förderzeitraum fortgesetzt werden soll, konfiguriert man anhand des Bedarfs die Kosten selber.

 

RM Quebbemann erfragt, ob bestehende Linien, die wenig genutzt werden, dadurch ersetzt werden.

 

Hr. Linnenbrink antwortet, dass man das entweder bereits in den 3 Jahren der Förderung oder auch danach so gestalten kann.

 

RM Neils merkt an, dass die Kosten nach der Förderung bei der Kommune angesiedelt würden. Er geht auch auf den Fahrpersonalmangel ein und fragt, wer das Ganze managen wird.

 

Hr. Linnenbrink erklärt, dass es ein Ausschreibungsverfahren geben wird und der Betrieb, der den Zuschlag erhält, das komplette Management übernehmen wird.

 

RM Neils stellt die angesprochene Arbeitgeber Attraktivität infrage. Er bezweifelt den Nutzen und Mehrwert.

 

Hr. Linnenbrink macht darauf aufmerksam, dass die hohe Flexibilität die Möglichkeit einer Nutzung schafft. Dass dies für Arbeitsstätten durchaus sinnvoll wäre, zeigen Anwendungsstädte solcher Systeme in anderen Städten.

 

RM Neils stellt die Frage, ob es den gewünschten Nutzungsgrad hätte, da die Kommune einen entscheidenden Kostenbeitrag dazu leisten müsse. Er möchte auch gerne mehr Zahlen, Daten und Fakten zu den Studien haben und erläutert bekommen, wie sich die Teilnehmerquote von 46% im ländlichen Raum zusammensetzt.

 

Frau Cohrs geht auf diese Quote ein und erklärt, dass Institute eine sehr hohe Teilnehmerzahl an Befragten hatten und es sich nicht um 2 Personen, sondern an um die 100.000 handelt.

 

RM Neils möchte gerne wissen, bis wann eine Entscheidung getroffen werden müsse und wie es bei den anderen Kommunen aussehe.

 

Hr. Linnenbrink teilt mit, dass er das Projekt in Melle und Bersenbrück auch vorgestellt habe, es da aber nicht gewünscht war, in den Ausschuss gebracht zu werden. Die Entscheidung über eine Förderung wird in den nächsten 3-4 Wochen gefällt. Danach würde es eine Rückmeldung an Herrn Pahlmann oder Herrn Müller geben. Das Thema hat einen Finanzierungsbedarf und daher muss entschieden werden, ob man diese Finanzmittel zur Verfügung stellen kann.

 

Frau van Togern geht nochmal auf den Personalmangel ein. Sie zeigt die positiven Aspekte, wie angepasste Arbeitszeiten an Spitzenzeiten und ein Teilzeitmodell auf. Sie macht auch auf die Attraktivität des Start-up Charakters aufmerksam. Letztendlich ist es natürlich auch eine Frage des Tarifs.

 

BGM Pahlmann stellt klar, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Zusage für die Zeit nach Ablauf der 3 Jahre geben wird, die Möglichkeit aber trotzdem bestünde, nach einem positiven Beschluss die Förderung in Anspruch zu nehmen und das Projekt zu testen.

 

RM Stuckenberg sieht das Projekt als Chance für Bramsche, damit hebe sich die Stadt von anderen Kommunen ab und mache es für die Bürger attraktiver in Bramsche zu wohnen. Er sieht dem positiv entgegen und würde das Risiko gerne eingehen.

 

RM Pöppe möchte wissen, ob das Konstrukt 3 Jahre bestehen bleibe, oder ob innerhalb dieser Zeit Anpassungen getätigt werden können, wie z.B. die Anschaffung eines weiteren Fahrzeuges. Sie fragt auch nach anderen positiven Erkenntnissen aus Beispielkommunen, die umgesetzt worden sind.

 

Frau Chors teilt mit, dass man Zeiten anpassen könne, kostenmäßig sei es aber gedeckelt mit 3 Fahrzeugen. Innerhalb des Budget sei allerdings eine Anpassung möglich.

 

RM Pöppe fragt nach den Kosten für ein Monatsticket für Arbeitnehmer.

 

Fr. Cohrs antwortet, dass man das erst noch festsetzen müsse. Grundsätzlich sollen die Kosten zwischen einem Bustickettarif und dem Taxitarif liegen. Man müsse auch schauen, ob es Kooperationen mit Arbeitgebern geben wird. On-Demand –Verkehr würde ihrer Meinung nach nie ein Mittel sein, womit man jeden Tag immer fahre, es solle vielmehr dann in Anspruch genommen werden, wenn das Wetter schlecht sei und man nicht mit dem Fahrrad fahren könnte oder auch wenn man etwas zu transportieren hätte.

 

RM Stuckenberg fragt, ob sich das Projekt On-Demand-Verkehr nur auf Bramsche und Ortsteile von Bramsche beschränke, oder ob man es auch darüber hinaus nutzen könne, wie z.B. von Ueffeln nach Neuenkirchen.

 

Fr. Cohrs antwortet, dass es erstmal so vorgesehen sei in dem Stadtgebiet zu bleiben. Irgendwann solle es aber die Perspektive geben, dass es wachse und dass man irgendwann lerne, was noch gebraucht würde. Es sei aber nicht für Fahrten quer durch den Landkreis vorgesehen, sondern beschränke sich auf ca. 10 km, um ein Zubringer für die erste bzw. letzte Meile zu sein.

 

RM Stuckenberg möchte nochmal genauer über die Zusammensetzung des Tarifs informiert werden.

 

Hr. Linnenbrink erklärt, dass man das dann zusammen besprechen würde. Grundsätzlich solle es einen Tarif geben, der etwas höher sein solle, als der Busverkehr, weil man dadurch auch einen erheblichen Mehrwert erziele.

 

Hr. Wenndorf räumt ein, dass er die Richtung grundsätzlich sehr gut finde, da die Möglichkeit bestehe, es ein paar Jahre kostenlos zu testen, zumal die Stadt auch keine andere Alternative habe. Er bringt das Beispiel mit den Stadtwerken Osnabrück, die eigenes Fahrpersonal haben. Das würde er sich für Bramsche auch wünschen, damit man im Notfall darauf zurückgreifen könne. Er betont nochmal, dass das Projekt kein Taxi ersetzen solle.

 

RM Quebbemann geht nochmal auf die Taxi-Vergleich-Ebene ein. Demnach solle eine ca. 10 km Fahrt mit dem Taxi demnächst 33 EUR kosten, mit dem On-Demand-Verkehr wären es ca. 7-8 EUR. Er fragt, ob er das richtig verstanden habe. Zudem erfragt er, warum es keine von Haustür zur Haustür Beförderung sein dürfe, da es ja für eine ältere Dame immer noch schwierig sein würde, die letzten 700 m von der virtuellen Haltestelle bis zur Haustür mit ihren schweren Einkäufen zu laufen. Dann fragt er noch, ob das geplante 49, 59, oder 69 EUR Ticket das On-Demand-Verkehr nicht beinhalten könne? Und wenn nein, warum nicht. Abschließend möchte er wissen, ob es eine maximale Entfernung zwischen der virtuellen Haltestelle und der Haustür geben werde.

 

Hr. Linnenbrink geht zuerst auf den Tarif ein und erklärt nochmals, dass man es frei gestalten könne. Man habe die Option einen Basiswert + Zuschlag festzulegen oder einen festen Preis zu bestimmen. Des Weiteren könnte man das Ticket mit einbinden und einen Zuschlag verlangen oder es im Ticket ohne Mehrkosten zu integrieren. Hier gebe es noch freie Gestaltungsmöglichkeiten. Von der Beförderung bis zur Haustür würde er abraten. Er befürchtet die Konkurrenz zum Taxiverkehr. Ferner würden sich die Fahrtzeit wesentlich erhöhen. Die Entfernung von Haustür bis zur nächsten virtuellen Haltestelle betrage ca. 150 m.

 

RM Pöppe möchte geklärt haben, ob das Fahrzeug bei ihr halten dürfe, wenn es direkt an ihrer Tür vorbeifahren würde.

 

Frau Cohrs antwortet, dass nur die virtuellen Haltestellen angefahren würden.

 

RM Kiesekamp fragt abschließend, ob der Tarif pro Fahrzeug oder pro Fahrgast gelten solle.

 

Hr. Linnenbrink antwortet, dass es pro Fahrgast gelten würde.

 

Vors. Bergander bedankt sich für die detaillierten Erläuterungen zu dem On-Demand-Verkehr Projekt. Er möchte gerne wissen, warum Georgsmarienhütte nicht an dem Projekt teilnimmt.

 

Hr. Linnenbrink antwortet, dass es für GM-Hütte auch in Frage käme, aber nicht im Zuge dieses Förderprogramms. Da sind Maßnahmen im Südkorridor geplant, unter anderem Schnellbuslinien.