Herr van de Water berichtet über das Ausmaß  der Überschwemmungen, die damals regelmäßig einmal jährlich in Bramsche  bei Hochwasser  erfolgten.  Aus diesem Grunde habe man sich 1959 mit einem Generalentwässerungsplan bzw. mit dem Grundgedanken des Hochwasserschutzes beschäftigt. 2010 wurden letztendlich die Überlegungen von 1959 mit der Fertigstellung der Flutmulde (Hasesee) abgeschlossen. Herr van de Water berichtet weiter über das letzte Hochwasser von 2010, welches aufgrund der fertiggestellten Flutmulde zu keinen Überschwemmungen der ehemals bekannten Ausmaße führte.  Zum damaligen Zeitpunkt habe sich noch eine Spundwand in den drei Einläufen „Auf dem Damm“ zur Flutmulde befunden, so dass lediglich eine Wassermenge von 15 m³/Sek.  durchgelassen wurde. Diese Spundwand ist nicht mehr vorhanden. Die Flutmulde ist für 60m³ komplett leistungsfähig, was bedeutet, dass sich im Gegensatz zu den durchgelassenen Wassermengen von 2010 aktuell die mögliche Wassermenge vervierfacht. Bei einem Starkregen würde die Hase für 3, maximal 6 Stunden auf Maximum ansteigen. Die Wassermengen würden schneller in den Hasesee abgeleitet werden, so dass nicht mit einem Durchweichen der Deiche zu rechnen ist. Nach höchsten 2 Tagen wäre die Hase zwar immer noch Hochwasser führend, dieses aber in ihrem normalen Flussbett.  Für die Planfeststellung bedeutet das, dass nicht alle Bereiche um den Hasesee für eine bauliche Nutzung bereitgestellt werden können. Dies regelt allein schon das Hochwassergesetz bzw. das Wasserhaushaltsgesetz. Alle Überlegungen hinsichtlich der Gestaltung des Umfeldes des Hasesees haben zu dem Ergebnis geführt, dass lediglich die Mittelinsel für eine bauliche Nutzung geeignet ist, da diese hochwasserfrei angelegt wurde. Außerdem sind in diesem Bereich bereits Strom und Wasser, jedoch noch kein Abwasser, verlegt worden. Herr van de Water berichtet im weiteren Verlauf des Vortrages, dass lediglich im nördlichen Bereich des „kleinen“ Sees (Sandabbau Dallmann) eine mögliche gestalterische Entwicklung vorgenommen werden könnte. Er weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass alle überfluteten Einbauten rund um den Hasesee beim nächsten Hochwasser durch die Kraft des Wassers weg sind.

 

ORM Bergmann möchte wissen, ob der Hubschrauberlandeplatz weiterhin auf der Mittelinsel bestehen bleiben soll oder ob er gegebenenfalls verlegt werden kann.

 

Herr van de Water erklärt dazu, dass der Notlandeplatz etwas tiefer auf die Wiese verlegt werden kann.

 

ORM Bergmann möchte außerdem wissen, wie lange der Sandabbau der Firma Dallmann vermutlich noch dauern wird.

 

Herr van den Water geht davon aus, dass in 2-3 Jahren der Sandabbau beendet sein wird. Für diesen Bereich wurden bereits Anfragen bzw. Ideen an die Verwaltung herangetragen, ob für den kleinen See evtl. eine Wasserskibahn machbar wäre.

 

OBM Brinkhus bedankt sich für die umfangreichen wichtigen Informationen und macht noch mal deutlich, dass der Hasesee eine wichtige Hochwasserschutzfunktion hat. Weiterhin spricht sie die gewünschte Bürgerbeteiligung zum Thema Hasesee an. Das Bundesprogramm „Demokratie Leben!“ würde sich ihrer Meinung nach gut eignen, entstehende Kosten durch die Bürgerbeteiligung zu decken. Sie bittet BGM Pahlmann möglichst zeitnah eine Bürgerbeteiligung an einem Samstagvormittag zu planen/vorzunehmen. Hinsichtlich des kleinen Hasesees sollten die Bürger nach Beendigung des Sandabbaus ebenfalls die Möglichkeit erhalten, ihre Ideen mit einzubringen. Anschließend sollte ein externer Berater die Vorstellungen der Bürger prüfen und in die Gesamtplanung mit einbringen. Abschließend hätten dann die Gremien die Möglichkeit den großen Hasesee Schritt für Schritt zukunftsnah zu gestalten. Jedem sollte allerdings jetzt schon klar sein, dass dieses ganze Vorhaben hohe Kosten verursachen wird, so dass der Rat nur nach und nach Abschnitte genehmigen kann.

 

ORM Staas-Niemeyer fragt nach, ob sie es richtig verstanden hat, dass nur die Mittelinsel für eine Gestaltung zur Verfügung steht. Die anderen Bereiche seien entweder fertig, Naturschutz oder Wohnbebauung. Dies bejaht Herr van de Water.

 

BGM Pahlmann erklärt, dass er ebenfalls an das von OBM Brinkhus angesprochene Programm bzgl. der Bürgerbeteiligung gedacht habe. Er stellt jedoch auch klar, dass ein Beteiligungsprozess kein „Wünsch Dir was ist“. Es gehe natürlich darum Ideen einzusammeln und die Wünsche der Bevölkerung anzuhören, aber es müssen auch die örtlichen Gegebenheiten, gesetzlichen Vorschriften und finanziellen Möglichkeiten beachtet werden. Grundsätzlich hält er es jedoch für gut, das Thema voranzubringen und einen Zeitplan hinsichtlich der Planung zu machen.

 

In der weiteren Diskussion wird zeitnah die Erstellung eines Konzeptes für den Gesamtplan Hasesee gewünscht, ähnlich wie bei dem Verfahren „Bahnhofsumfeld“. Dabei sollte den Bürgern zu jedem Zeitpunkt verdeutlicht werden, dass lediglich auf der Mittelinsel bzw. am kleinen See konkrete Planungen umgesetzt werden könnten. Aus Sicht des Ortsrates von ORM Lübbe, sollte mit der Betreuung der Konzepterstellung unbedingt ein externer Berater beauftragt werden. (Änderung aufgrund Beschluss in der Sitzung vom 11.11.2019)

 

Nach Rückfrage erklärt Herr van de Water, dass der durch den Sandabbau der Firma Dallmann entstandene kleine See ebenfalls Überschwemmungsgebiet ist. Was bedeutet, dass mögliche Einbauten nicht abflusshemmend sein dürfen und auf Stelzen errichtet werden müssen bzw. ein Parkplatz so angelegt werden muss, dass das Wasser wieder ablaufen kann.

 

OBM Brinkhus hält es für wichtig, die Planungen, auch bzgl. des kleinen Sees frühzeitig zu beginnen, damit in 2-3 Jahren mit der konkreten Umsetzung begonnen werden kann.

 

BGM Pahlmann erklärt bzgl. des Wunsches nach einem externen Berater, dass in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit Wettbewerben wie z.B. im „Bahnhofsumfeld“ oder „Breslauer Straße“ gemacht wurde und er der Meinung ist, dass für den Hasesee genauso verfahren werden sollte.

 

OBM Brinkhus stellt klar, dass der Ortsrat seine Meinung verdeutlicht über das Thema diskutiert hat und der Ausschuss für Stadtentwicklung dementsprechend weiter beraten und entscheiden sollte. (Änderung aufgrund Beschluss in der Sitzung vom 11.11.2019)