Herr Böttcher von der CIMA stellt anhand einer Präsentation die Ergebnisse des Wohnraum-bedarfskonzeptes vor.

 

Herr Sieksmeyer erkundigt sich, ob die Investoren an kleinen Wohnungen interessiert sind und die Kommune dafür Fläche bereitstellen sollte.

Herr Böttcher erläutert, dass es Bedarf bei der Steuerung durch die Kommunen gibt. Es ist zu beobachten, dass die Investoren gezielter auf diese Wohnform zugehen, denn finanziell ist es für Investoren durchaus interessant.

Herr Sieksmeyer hat eine Nachfrage zur Altersarmut, denn Senioren können sich nur eine geringe Miete leisten. Er fragt, ob die Kommune gefordert ist, günstiges Bauland für solche Zwecke anzubieten.

Herr Böttcher erläutert zwei Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist, dass die Kommune bezuschusst. Eine andere Möglichkeit ist, dass der Investor eine Nutzungsdurchmischung macht, damit das Vorhaben finanziell tragbar ist. Kleine und günstige Wohnungen können durchaus Rendite bringen.

RM Quebbemann hatte die Erwartung, dass eine ortsteilspezifische Auswertung erfolgt. Die Erkenntnis, dass die Menschen immer älter werden und deshalb mehr Wohnungen brauchen, ist nicht neu. Trotzdem ist es wichtig, das bei der zukünftigen Planung im Hinterkopf zu haben. Einen massiven Geschosswohnungsbau hält er nicht für erforderlich, denn die langen Interessentenlisten bestätigen, dass vor allem Bauplätze gebraucht werden.

Herr Böttcher erläutert, dass es die die Aufgabe war, die Erkenntnis mit Zahlen zu hinterlegen und eine korrekte Schätzung anzugeben, um für die Planung und die Verwaltung eine Zielgröße abzugeben. Eine räumliche Differenzierung ist für die Planung wichtig, aber es fehlen valide Grundlagen für kleinere Einheiten.

Herr Hagemann fragt nach dem Erfahrungswerte bzgl. der Langzeitpflegeplätze, die in Bramsche nicht ausreichend vorhanden sind.

Herr Böttcher antwortet, dass mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit steigt, dass ein Pflegeplatz benötigt wird. Im Rahmen der Einwohnerprognose der CIMA ist es durchaus möglich, für einzelne Altersgruppen, die zukünftige Einwohnerzahl zu ermitteln und daraus den Pflegebedarf zu ermitteln. Die durchschnittliche Pflegequote auf regionaler Ebene ist im Internet verfügbar, woraus  sich der Bedarf ableiten lässt.

RM Rohe führt Wohnraum für Studenten an. Er fragt, ob ein politisches Eingreifen erforderlich ist, wenn diese Klientel durch kleine Wohnungen angesprochen werden soll.

Herr Böttcher bezweifelt, dass Bramsche als Studentenwohnraum funktioniert. Studien zeigen, dass trotz einer guten Verkehrsanbindung kein Interesse besteht.

Herr Sieksmeyer fragt, ob in Bebauungsplänen ein konkreter Prozentsatz von z.B. ¼ für Geschosswohnungsbau festgesetzt werden sollte.

Herr Böttcher bestätigt die Aussage. Wenn ein entsprechendes Angebot geschaffen wird, kann das auch zur Entlastung des gesamten Wohnungsmarktes führen, indem vor allem ältere Leute in eine Wohnung ziehen und dadurch ein Einfamilienhaus frei wird. Der Wunsch nach Baugrund-stücken für Einfamilienhäuser hat auch stark was mit der aktuellen niedrigen Zinsmarktlage zu tun.

RM Quebbemann erfragt, ob es bei der Bedarfsermittlung eine Differenzierung zwischen Miet- oder Eigentumswohnungen bzw. Sozialwohnungen gibt.

Herr Böttcher antworte, dass dazu keine Aussagen gemacht wurden. Tendenziell handelt es sich bei Geschosswohnungsbau aber um  Mietwohnungen.

RM Quebbemann möchte wissen, inwiefern der schnelle Anstieg der Wohnfläche pro Kopf berücksichtigt wurde.

Herr Böttcher erklärt, dass das nicht explizit berücksichtigt worden ist. Der entscheidende Grund für den rapiden Anstieg der durchschnittlichen Wohnfläche ist die Verkleinerung der Haushalte und die Alterung. Es ist auch ein Verhaltenseffekt, dass die Leute gerne großzügiger Wohnen.

RM Staas-Niemeyer findet, dass die Ausarbeitung einen guten politischen Handlungsrahmen für zukünftige Planungen darstellt. Die Nachfrage nach Mehrfamilienhäusern bedeutet nicht automatisch, dass es sich nur um Mietwohnungsbau handelt. Es gibt auch eine enorme Nachfrage nach Eigentumswohnungen, die zentral liegen und barrierefrei sind. Dies ist auch für  Investoren interessant ist, denn ein Investor will das bauen, was er vermarktet kann.