Beschluss: mehrheitlich angenommen

Beschlussvorschlag:

Der Haushaltsplan mit seinen Teilhaushalten und Einzelfestsetzungen für das Haushaltsjahr 2017, die fortgeschriebene Finanzplanung für den Finanzplanungszeitraum 2018 bis 2020 und die Haushaltsatzung (siehe Anlage „Haushaltssatzung“  zur  Vorlage WP 16-21/0094) werden  in Gestalt der fortgeschriebenen Veränderungsliste gemäß der Anlage zu dieser Vorlage beschlossen.

 

RM Lübbe trägt zum Beschlussvorschlag der Vorlage WP 16-21/0094, sowie den dazugehörigen Veränderungslisten in den Vorlagen WP 16-21/0094-1 bis WP 16-21/0094-3 vor.

 

RM Marius Thye trägt vor, dass sich die Fraktion der Grünen gegen den Haushaltsplanentwurf ausspricht. Es sei keine nachhaltige Politik, auf der dieser Haushaltsplanentwurf mit einer Nettoneuverschuldung von über 2 Mio. Euro beruht. Es würden neue Schulden gemacht werden, diese Vorgehensweise führe dazu, dass dies später zu Lasten der Kinder und Enkel gehe. Es handele sich dabei um einen Entwurf, der sozial ungerecht sei. 

 

Es werden folgende Änderungsanträge der Grünen zum Haushaltsplanentwurf gestellt:

 

  • 11115 - Liegenschaftsverwaltung/Wohn- u. Gewerbegrundstücke, Position 21:

Einnahme aus dem Verkauf von Grundstücken                                                                                                

Neuer Ansatz: 2.619.500 €

 

  • 11116 - Gebäudemanagement/ Mietwohnungen , Position 21:

Verkauf von Mietwohnungen

Neuer Ansatz: 317.000€

 

  • 11107 - Rats- u. Ortsratsarbeit, Position 19: Zuschuss zur kommunal politischen Arbeit der Fraktionen:

Kürzung der Position um 3.600 ,-€

 

  • 54101 - Gemeindestraßen, Position: 15: Sanierung Marktplatz

180.000 € streichen und ggfls. Aufnahme einer Verpflichtungsermächtigung

 

  • 21108 - Grundschule Engter, Position 26 :Sanierung Turnhalle Engter

125.000€ streichen und für das nächste Jahr vorsehen

 

  • 27201 - Bücherei, Position 15: Anschaffung von Medien

Neuer Ansatz: 20.000 € statt der vorgesehenen 40.000€

 

  • 35170 Sonstige soziale Angelegenheiten – örtl. Träger-, Position 18: Zuschuss Projekt BilLI

Streichen des Ansatzes von 15.000 €

 

  • 11116 - Gebäudemanagement/ Mietwohnungen , Position 26:

Streichen Sanierung Vockestraße 350.000 €

 

Die Streichung des Ansatzes für das Projekt BiLI wird damit begründet, dass die Umstände unter deren dieser Ansatz aufgenommen wurde zweifelhaft seien. Die Ausschussvorsitzende sei gleichzeitig im Vorstand des Vereins BiLI. Darüber signalisierte der humanistische Verein, dass er das Projekt auch ohne das Geld der Stadt Bramsche durchführen werde.

 

Der Ansatz für die Vockestraße solle gestrichen werden, da dieses Gebäude auch verkauft werden könne, dies wäre rentabel. Man solle besser über einen Mietzuschuss nachdenken, dies sei wirtschaftlicher als eine Sanierung des Gebäudes durch Mittel der Stadt.

 

RM Lübbe erläutert zum Haushalt, dass die tatsächlichen Kreditermächtigungen in den letzten Jahren nicht grundsätzlich komplett ausgeschöpft wurden. Die Investitionen in die Schulen, Turnhallen und Bibliotheken seien Investitionen in die Zukunft der Kinder und in die Bildung. Darüber hinaus hält er den Verkauf der Vockestraße 12 für sehr unrealistisch, da mit diesem Gebäude kein Investor Renditen erzielen könne. Sofern man von einem Projekt überzeugt sei und die Schulden begleichen könne, seien Schulden nicht asozial.

 

RM Bruning ist der Auffassung, dass die Gemeindestraßen und Gemeindeverbindungswege in Ordnung gehalten werden müssen. Daher beantragt sie, für den Ortsteil Evinghausen Rasengittersteine für 300 Meter Straßenseitenraum an der Ruller Straße vorzusehen.

 

  • 54101 Gemeindestraßen

Neuer Ansatz von 15.000 € für Rasengittersteine, für 300 Meter Seitenseitenraum an der Ruller Straße

 

RM von Dreele erklärt, man werde dem Ansatz für das Projekt BiLI nicht zustimmen. Dies habe aber nichts der Bedeutung der Nachmittagsbetreuung, des Trägern oder den Beteiligten zu tun. Die Anschubfinanzierung von 15.00€ sei nur für den Bedarfsfall vorgesehen. Sie sehe es kritisch, ob dieses Geld tatsächlich notwendig sei, um die Nachmittagsbetreuung einzurichten.

 

RM Christ-Schneider legt dar, warum die Gelder für die Schulen und Kultureinrichtungen in wichtig seien. In die Hauptschule an der Heinrichstraße seien in den letzten Jahren schon viele Gelder geflossen, unter anderem wurde die Mensa und Aula ausgebaut, die Fenster und Klassenzimmertüren erneuert sowie der Sanitärtrack erneuert. Weitere Sanierungsmaßnahmen seien in den nächsten Jahren notwendig und folgen. Sparmaßnahmen setze die SPD bei dem Siegelhaus an, des Weiteren werde die notwendige Dachsanierung des Färberhauses auch um ein Jahr verschoben.

 

RM Rohe fragt, wo die Stadt Bramsche über ihre Verhältnisse lebe und bemerkt, dass die Stadt Bramsche in den letzten Jahren viele notwendige Maßnahmen geschoben habe, die nun dringend in Angriff genommen werden müssen. Dieses Verschieben führe dazu, dass die notwendigen Maßnahmen in den kommenden Jahren immer teurer würden. Daher solle man die notwendigen Maßnahmen nicht länger verschieben. Man stimme den Mitteln für einen DGA Achmer Neubau ebenso zu wie einem Dorftreff in Engter und den beantragen Rasengittersteine für die Ruller Straße in Engter. Durch BiLI werden die Kinderbetreuungsmaßnahmen in Bramsche vielfältiger, daher werde man diesen Mittel zustimmen. Des Weiteren müsse man genauer auf die Kreisumlage schauen und auf anderer Ebene prüfen, ob dort noch Mittel zu generieren seien.

 

RM Thye erklärt, man könne an den Kennzahlen erkennen, dass die Stadt über Ihre Verhältnisse lebe. In Zeiten eines wirtschaftlichen Booms sollte man Rücklagen bilden, anstatt sich aus den Rücklagen und Krediten zu finanzieren.

 

RM Bergmann spricht sich für das Projekt BiLI aus und geht auf die Hintergründe der Unregelmäßigkeiten am Haus des Lernens ein. Hier warteten einige Mitarbeiter noch immer unverschuldet auf ihren Lohn. Das Projekt sei für die Kinder wichtig, daher werde die SPD dem Antrag des Humanistischen Vereins unterstützen.

 

RM Beinke vertritt die Auffassung, dass ein Investitionsstau schlecht für die Stadt Bramsche sei. Investitionen in KITA’s und Kindergärten seien ein wichtiger Standortfaktor für Bramsche und die Bücherei sei gedruckte Bildung für alle Schichten. Er plädiert dafür, dass die frühkindliche Betreuung weiter ausgebaut werde. Die FDP-Fraktion werde dem Haushalt in der vorliegenden Fassung zustimmen.

 

RM Kossak erläutert, warum die Vockestraße 12 aus Sicht der SPD saniert und erhalten werden solle. Dabei handele es sich nicht nur um eine rein wirtschaftliche Betrachtung, die Straße habe auch eine geschichtliche Bedeutung für die Stadt Bramsche. Als Nachkriegsbauten für Flüchtlinge seien die Gebäude in den 1955 Jahren an der Vockestraße für die Migrationsbewältigung erbaut worden. Den damals geflüchteten Familien wurde damit ein Zuhause gegeben. Dieses Stück Geschichte der Stadt Bramsche solle man daher nicht an einen Investor veräußern. Man wolle sich damit alle städtebaulichen Optionen offen halten und schnelle Fortschritte bei der Sanierung erzielen.

 

RM Sieksmeyer vertritt die Auffassung, dass auch viele private Investoren im Bereich des sozialen Wohnungsbaus aktiv seien. Hier habe die Verwaltung versäumt Gespräche zu führen. Darüber hinaus seien die Zahlungen der Stadtwerke an die Stadt nicht sinnvoll, da in Zukunft mit Zahlungen aus den Investitionen der Windkraftwerke zu rechnen sei. Des Weiteren sei durch die Nettoneuverschuldung für kommende Generationen kein Handlungsspielraum mehr gegeben.

 

RM Riepe zeigt sich erstaunt um die Diskussion um Projekt BiLI. Es seien gute und sinnvolle angelegte 15.000 € für die Nachmittagsbetreuung der Kinder mit Migrationshintergrund. Warum man diese 15.000€ nun nicht investieren wolle, sei nicht nachvollziehbar.

 

RM Quebbemann erklärt, warum man aus Sicht der CDU-Fraktion dem Haushalt in der vorliegenden Fassung nicht zustimmen werde. Unter anderen sehe er es auch so, dass eine Erhöhung der Nettoneuverschuldung nicht sinnvoll sei. Besonders kritisch sehe er die Sanierung der Vockstraße. Hier sei nicht klar, wer später die sanierten Wohnungen beziehen solle. Weder könne eine alleinerziehende Mutter einziehen, noch könne man die Wohnung altersgerecht umbauen. Für Hartz-IV Empfänger käme diese Wohnung nicht in Frage, daher könne man daraus auch keine Sozialwohnungen machen. Die städtebaulichen Aspekte für eine Sanierung seien so nicht nachvollziehbar. Daher solle die Stadt das Gebäude verkaufen, oder der Baugenossenschaft zuführen.
Des Weiteren plädiert RM Quebbemann für einen Neubau der DGA Achmer, da dieser kostengünstiger als die Sanierung sei.

 

RM Neils bemerkt, dass es in den letzten fünf Jahren einen Investitionsstau gegeben habe. Nun müsse man die Projekte und notwendigen Maßnahmen ergreifen um diesen Stau zu lösen. Er spricht sich ebenfalls für das Projekt BiLI aus.

 

RM Kiesekamp spricht sich gegen die 15.000 € für die Rasenbausteine in Evinghausen aus. Nicht alle könnten Ihre Wünsche zum Haushalt durchsetzen. Bei der Kreisumlage müsse man recherchieren, wie viel  Geld später wieder an die Stadt Bramsche zurückfließt.

 

RM Miriam Thye erklärt, dass sie dem Projekt BiLI ebenfalls nicht zustimme. Es gebe zu viele Fragen, die sich auch schon hinsichtlich der abgelieferten Projektbeschreibung zu diesem Projekt aufgetan hätten. Unter anderen geht sie dabei auf den Punkt Qualitätsmanagement ein, dieser sei in der Projektbeschreibung nicht sauber ausgearbeitet worden, sondern sei von der Seite kita.com abgeschrieben. Darüber hinaus gebe es bereits viele Förderungsmöglichkeiten, die in Anspruch genommen werden können. BiLI verfolge in veraltetes Konzept, bei dem nur die Kinder mit Förderbedarf berücksichtigt werden, das Thema Inklusion wird dabei nicht beachtet.

 

BGM Pahlmann erläutert abschließend, dass nicht alles was den Haushalt betrifft in Zahlen fest gemacht werden kann. Zum Thema Vockestraße / Breslauer Straße soll ein Wohnraumbedarfskonzept erstellt werden, auf dessen Gesamtkonzept die Sanierungen durchgeführt werden sollen.

 

RV Brinkhus lässt über folgende die Änderungsanträge zum Haushaltsplanentwurf 2017 abstimmen: 

 

Anträge der Grünen:

 

  • 11115 - Liegenschaftsverwaltung/Wohn- u. Gewerbegrundstücke, Position 21:

Einnahme aus dem Verkauf von Grundstücken                                                                                                

Neuer Ansatz: 2.619.500 €

 

Abstimmungsergebnis:                                 6 Stimmen dafür

                                                                33 Stimmen dagegen

 

 

  • 11116 - Gebäudemanagement/ Mietwohnungen , Position 21:

Verkauf von Mietwohnungen Lutterdamm /Hemer Straße 

Neuer Ansatz: 317.000€

 

Abstimmungsergebnis:                                 5 Stimmen dafür

                                                                22 Stimmen dagegen

                                                                12 Enthaltungen

 

 

  • 11107 - Rats- u. Ortsratsarbeit, Position 19: Zuschuss zur kommunal politischen Arbeit der Fraktionen:

Kürzung der Position um 3.600 ,-€

 

Abstimmungsergebnis:                                 4 Stimmen dafür

                                                                33 Stimmen dagegen

                                                                2 Enthaltungen

 

 

  • 54101 - Gemeindestraßen, Position: 15: Sanierung Marktplatz

180.000 € streichen und ggfls. Aufnahme einer Verpflichtungsermächtigung

 

Abstimmungsergebnis:                                 5 Stimmen dafür

                                                                34 Stimmen dagegen

 

 

  • 21108 - Grundschule Engter, Position 26 :Sanierung Turnhalle Engter

125.000€ streichen und für das nächste Jahr vorsehen

 

Abstimmungsergebnis:                                 5 Stimmen dafür

                                                                34 Stimmen dagegen

 

 

  • 27201 - Bücherei, Position 15: Anschaffung von Medien

Neuer Ansatz: 20.000 € statt der vorgesehenen 40.000€

 

Abstimmungsergebnis:                                 4 Stimmen dafür

                                                                34 Stimmen dagegen

                                                                1 Enthaltung

 

Die CDU-Fraktion beantragt die geheime Abstimmung für die Abstimmung über den Zuschuss für das Projekt BiLI.

 

RM Quebbemann möchte die Bänder abhören, da er sicher ist, dass RM Neils einer geheimen Abstimmung zugestimmt habe.

 

RV Brinkhus lässt über den Antrag der geheimen Abstimmung abstimmen.

 

Abstimmungsergebnis:                 15 Stimmen dafür

                                                                24 Stimmen dagegen

 

 

  • 35170 Sonstige soziale Angelegenheiten – örtl. Träger-, Position 18: Zuschuss Projekt BilLI

Streichen des Ansatzes von 15.000 €

 

Abstimmungsergebnis:                                 16 Stimmen dafür

                                                                22 Stimmen dagegen

 

RM Hennig war bei der Abstimmung über den Zuschuss des Projektes BiLI nicht anwesend.

 

 

  • 11116 - Gebäudemanagement/ Mietwohnungen , Position 26:

Streichen Sanierung Vockestraße 350.000 €

 

Abstimmungsergebnis:                                 15 Stimmen dafür

                                                                23 Stimmen dagegen

                                                                1 Enthaltung

 

  • 12601 – Brandschutz, Position 27:

Feuerwehr Fahrzeuge 80.000€ streichen

 

Abstimmungsergebnis:                                 5 Stimmen dafür

                                                                34 Stimmen dagegen

 

 

Anträge der CDU:

 

  • 54101 Gemeindestraßen

Neuer Ansatz von 15.000 € für Rasengittersteine, für 300 Meter Seitenseitenraum an der Ruller Straße

 

Abstimmungsergebnis:                 14 Stimmen dafür

                                                                22 Stimmen dagegen

                                                                3 Enthaltungen

 

 

RV Brinkhus lässt über den Gesamthaushalt  der Vorlage WP 16-21/0094 abstimmen.

 

Abstimmungsergebnis:                 23 Stimmen dafür

                                                                15 Stimmen dagegen

                                                                1 Enthaltung