Herr Goerke, Geschäftsführer der Firma Dallmann, informiert über die beabsichtigte Betriebserweiterung:

Auf der nördlichen Seite des Hafens sollen künftig gefährliche Stoffe gelagert, (teilweise) behandelt und verladen werden. Neben der Lagerung von z.B. beschichteten Holzabfällen, ist insbesondere die Behandlung von Abfällen aus dem Straßenbau geplant. Diese enthalten u.a. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), welche als gesundheitsschädigend gelten. Die Abfälle sollen in einer Halle mit entsprechender Absauganlage für den entstehenden Staub zerkleinert und dann über geschlossene Förderbänder auf Schiffe verladen werden, damit sie in einem thermischen Verfahren in den Niederlanden verwertet werden können. Die Anlieferung des Materials werde vorwiegend über LKW erfolgen. Die Firma Dallmann beabsichtige, eine Kapazität von bis zu 2000 t täglich. Diese Größenordnung ergibt sich aus dem Fassungsvermögen der zu beladenen Schiffe. Somit könne ein Schiff täglich beladen werden. Der Jahresumschlag für den PAK-belasteten Straßenaufbruch solle bei über 50.000 t liegen. Eine exaktere Prognose sei nicht möglich.

PAK-haltige Stoffe würden bisher auf der südlichen Seite des Mittellandkanals in einem so genannten Kaltmischverfahren für die direkte Wiederverwertung im Straßenbau aufbereitet. Dieses Aufbereitungsprodukt solle jedoch künftig bei neuen Straßenbaumaßnahmen aufgrund eines entsprechenden Erlasses nicht mehr eingesetzt werden. Darin begründe sich der Antrag der Firma Dallmann hinsichtlich der o.g. Betriebserweiterung.

 

 

Die Mitglieder des Ortsrates Lappenstuhl werfen u.a. folgende Fragen auf:

 

ORM Bublitz erkundigt sich, ob nach der Betriebserweiterung auf dem bestehenden Produktionsgelände auf der südlichen Seite des Mittellandkanals weiterhin PAK-haltige Stoffe bearbeitet werden sollen.

Herr Goerke antwortet, dass nach Genehmigung der Betriebserweiterung keine Behandlung von PAK-haltigen Abfällen auf der Südseite erfolgen werde.

 

 

ORM Oelgemöller erkundigt sich, ob mit nächtlicher Lärmbelästigung durch Betrieb und Anlieferung zu rechnen sei.

LSBD Greife informiert, dass nach dem z.Zt. rechtskräftigen Bebauungsplan ein Emissionskontingent von 52 dB(A)/qm in der Nacht festgesetzt ist.

 

 

OBM Marewitz weist darauf hin, dass die Auflagen im geltenden Bebauungsplan nicht eingehalten worden seien, z.B.:

 

-       sei der vereinbarte Fuß- und Radweg erst nach mehrmaligen Hinweisen des Ortsrates Lappenstuhl umgesetzt worden.

-       seien die Bepflanzungen nicht lt. B-Plan umgesetzt worden. Aktuell fehle noch eine flächige Bepflanzung am Regenrückhaltebecken. Auch am Engter Bach fehle die Bepflanzung. Auf dem Gelände sollten 917 m² unversiegelte Grünfläche entstehen – es sei aber alles versiegelt. Ebenfalls sollten auf dem Gelände neben den zu errichtenden Stellplätzen Bäume gepflanzt werden. Auch dies scheine nicht eingehalten zu werden.

-       sei erst am Tage der Ortsratssitzung die festgeschriebene Haldenhöhe von 4,50 m eingehalten worden. Davor seien es ca. 10 m gewesen, worauf Herr Goerke am Tag zuvor telefonisch hingewiesen worden sei.

-       sei die Reifenwaschanlage auf der Engter Seite bereits im Genehmigungsverfahren von 1991 festgehalten und bislang ignoriert worden.

Hinweis der Verwaltung: Die Reifenwaschanlage ist eine Option, im Vordergrund steht die Reinigung.

 

OBM Marewitz wirft die Frage auf, ob bei der Behandlung gefährlicher Stoffe alle Auflagen beachtet würden, wenn dies bislang ignoriert worden sei.

 

Herr Goerke bedauert die Versäumnisse der Vergangenheit und versichert, dass sämtliche Auflagen im Umgang mit gefährlichen Stoffen eingehalten würden.