Frau Kepper, Landschaftsplanerin bei der Stadt Bramsche und in diesem Rahmen zuständig für das Wegerandsteifenprogramm, stellt sich zunächst einmal vor.

Weiter berichtet Sie, dass sich die Stadt Bramsche zunächst 3 Maßnahmen aus dem Wegerandstreifenprogramm herausgesucht hat, die ab Ende Mai umgesetzt werden sollen. Die Verwaltung hat sich vor Ort mit den Eigentümern der Flächen getroffen um die Grenzen fest zu legen. In den meisten Fällen konnte dies vor Ort geregelt werden. Wo dies jedoch nicht der Fall war, wird noch eine Grenzanzeige durchgeführt. Danach erfolgt die Bestellung des Regio-Saatgutes ( einheimische Gräser und Kräuter),  um Ende Mai mit der Aussaat zu beginnen.

Dipl.-Ing. Tangemann ergänzt, dass bei den Gesprächen mit den Landwirten durchweg gute Erfahrungen gemacht wurden und die Landwirte dem Programm positiv entgegenstehen.

Es sei auch wichtig zu beachten, dass das Wegerandstreifenprogramm der Stadt Bramsche etwas ganz anderes ist als das Blühstreifenprogramm der Jägerschaft. Blühstreifen sind deutlich höher und reine Äsungsflächen fürs Wild. Bei dem Wegerandstreifenprogramm hingegen, handelt es sich auch um Äsungsflächen, aber auch abgestimmt auf viele Insekten- ,Käfer- und Vogelarten u.s.w. und der Bewuchs bleibt relativ niedrig. Für die Umsetzung des Programms sollen auch weitestgehend einheimische Unternehmer gewonnen werden. So werden die ersten 3 Maßnahmen in Ueffeln von einem Lohnunternehmer aus Balkum ausgeführt.

Die fertig gestellten Flächen sollen von der Stadt Bramsche in einer Art Monitoring begleitet werden, damit man den Fortschritt sehen kann, bzw. welche Bodenbrüter und Insekten sich dort neu angesiedelt haben. Auch an den Stellen an denen Bäume und Sträucher gepflanzt werden, werden diese im Rahmen des Monitoring aufgeastet und gepflegt werden. Dies ist erstmal auf eine Zeit von 10 Jahren festgesetzt, um zu sehen, ob sich der entsprechende Erfolg für Flora und Fauna einstellt.

 

Auf die Nachfrage des OR, ob es die Möglichkeit gibt eine Karte zu bekommen, auf der die einzelnen Maßnahmen eingezeichnet sind, gibt Dipl.-Ing. Tangemann zu bedenken, dass er dies nicht für sinnvoll halte, da dort alle Maßnahmen verzeichnet seien, auch die, bei denen noch nicht mit den Eigentümern gesprochen wurde. Somit ist es besser, wenn die Stadt Bramsche erst mit allen Eigentümern gesprochen hat, bevor Karten heraus gegeben werden und die Eigentümer nicht wissen, was im Bereich ihrer Grundstücke für Maßnahmen geplant sind.

Sollte ein schon neu angelegter Wegerandstreifen, der als Ausgleichsfläche gemeldet ist , z. B. durch einen Landwirt, zerstört werden, wird dieser entsprechend zur Rechenschaft gezogen.

 

ORM Stuckenberg fragt an, wieviel Werteinheiten die 3 bald beginnenden Maßnahmen abdecken.

Dipl.-Ing. Tangemann wird den OR darüber informieren, wie viele Werteinheiten als Ausgleich und Ersatz notwendig, z.B. für Baugebiete u.s.w, sein werden und wieviel Werteinheiten die beginnenden Maßnahmen umfassen werden. (Siehe Anlage 1)

 

OBin Busch fragt an, wann die angesprochenen Büsche und Bäume gepflanzt werden, in welchen Intervallen das Monitoring stattfinden soll und wer für den OR und die Bürger Ansprechpartner bei der Stadt Bramsche in dieser Angelegenheit sei.

Frau Kepper erläutert, dass erstmal das Regio-Saatgut Ende Mai ausgesät werde und man dann im Herbst bei den entsprechenden Maßnahmen sehen würde wo evtl. noch Büsche oder Bäume ergänzt werden. Z. Zt. können die Intervalle für das Monitoring noch nicht festgelegt werden, da man zunächst Erfahrung sammeln muss. Es wird ein reger Erfahrungsaustausch zwischen dem der die Maßnahmen anlegt und pflegt und der Stadt Bramsche erfolgen. Somit werden sich die Intervalle des Monitoring nach und nach einspielen. Ansprechpartner für den OR und die Bürger wird Frau Kepper sein.

 

ORM Eggelmeyer ergänzt, dass das Regio-Saatgut ein qualitativ hochwertiges Saatgut sei und dies nicht bei dem Blühstreifenprogramm der Jägerschaft verwendet werde. Die Blühstreifen seien jedoch nicht nur, wie vorher erwähnt, Äsungsflächen, sondern auch u.a. für Bienen, als Nistflächen u.s.w. gedacht.

 

ORM Koppik fragt an, welche Bäume im Rahmen des Wegerandstreifenprogramms gepflanzt werden sollen.

Frau Kepper antwortet, dass es wichtig sei, dass es sich hierbei um einheimische Baumarten handelt.

 

ORM Pilatus stellt an Dipl.-Ing. Tangemann die Frage, ob die in der OR-Sitzung vom 20.10.2014 angeführten Kostenschätzungen eingehalten werden können. Danach kostet eine Werteinheit bei bisherigen Maßnahmen ca. 5,00 €. Bei dem Wegerandstreifenprogramm in Ueffeln/Balkum sei mit knapp 3,00 € gerechnet worden. Das seien bei ca. 150.000 Werteinheiten mehr als 250.000 € Kostenersparnis. Also neben dem ökologischen auch ein sehr erfreulicher finanzieller Aspekt für die Stadt Bramsche.

Dipl.-Ing. Tangemann erläutert, dass die Zahlen der Kostenschätzung vom Oktober 2014 nah an den tatsächlichen Kosten liegen werden, wobei hier auch schon die Personalkosten mit eingerechnet seien. Entscheidend sei dabei, dass es sich bei den Wegerandstreifen um eigene Flächen der Stadt Bramsche handele.

ORM Stuckenberg ergänzt, dass dieses Programm nicht nur einen finanziell positiven Aspekt habe, sondern auch viele Vorzüge für Natur und Landschaft. Ganz wichtig sei es auch, dass den Landwirten keine Nutzflächen entzogen würden.

 

OBin Busch und ORM Pilatus bedanken sich bei Frau Kepper und bei Dipl.-Ing. Tangemann von der Bauverwaltung für die präzisen Erläuterungen und zeigen sich erfreut über die ökologisch wertvollen Maßnahmen im Kirchdorf.

OBin Busch ergänzt, dass sie es für sehr wichtig hält, dass man die Maßnahmen nach Fertigstellung einmal zusammen besichtigen könne. Einen Termin hierfür soll nach Fertigstellung angesetzt werden.

 

 

Die Beschreibung der 3 in Ueffeln nun beginnenden Maßnahmen werden dem Protokoll als Anlage 1 beigefügt.