Frau Cremering stellt zusammen mit ihrer Kollegin Frau Wencker und den drei „Balus“ Frau Eichmann, Frau Adler und Frau Von der Heide das Projekt „Balu und Du“ vor.

Es handele sich dabei um ein bundesweites Mentorenprogramm, welches Grundschulkinder im außerschulischen Bereich fördere. Träger sei der gemeinnützige Verein Balu und Du e.V. mit Sitz in Osnabrück und Geschäftsstelle in Köln.

Engagierte und zuverlässige Schüler des Greselius-Gymnasiums,„Balus“, übernehmen ehrenamtlich eine individuelle Patenschaft für ein Grundschulkind der Schule Im Sande, einem „Mogli“. Das Seminarfach könne von den Schülern am Greselius-Gymnasium in der Klasse 11 für zwei Jahre gewählt werden. Die Maximalzahl begrenze sich auf 15 „Balus“.

Ein Kind könne „Mogli“ werden, wenn es von Lehrern mit Einverständnis der Eltern für das Projekt vorgeschlagen werde. Dies könnten verhaltensauffällige Kinder sein, welche nach Meinung der Klassenlehrer einen großen Freund gebrauchen können. Die „Moglis“ würden den „Balus“ nach individuellen Kriterien zugeteilt. Der „Balu“ kenne seinen „Mogli“ vorher nicht, um eine gewisse Distanz zu wahren.  

Die „Balus“ träfen sich etwa alle 14 Tage mit ihren „Moglis“, um sie im außerschulischen Bereich zu fördern, ihnen neue Erfahrungsfelder zu eröffnen und gemeinsam die Freizeit zu verbringen. Dabei helfen sie dem „Mogli“, sich auf seinem Weg durch die Gesellschaft zu entwickeln und zu lernen, wie Herausforderungen des Alltags erfolgreich gemeistert werden können. Ein „Balu“ sei dabei eine zusätzliche Vertrauensperson über die schulische und erzieherische Ebene hinaus, welche dem Kind mit Rat und Tat zur Seite stehe. Das Grundprinzip stelle das informelle Lernen dar. Die Eigenständigkeit, Selbstorganisation und Persönlichkeitsentwicklung würden gefördert sowie Erfahrungen durch die Begleitung eines „Balus“ gesammelt. Die „Moglis“ erlangen mehr Selbstbewusstsein und lernen nebenbei. Die „Balus“ wiederum lernen Verantwortung zu übernehmen. Die positiven Effekte des Programms würden durch die Wirksamkeitsforschung bestätigt.

Frau Polat erkundigt sich, ob sich das Engagement der „Balus“ auf die Berufsorientierung auswirke und ob es Möglichkeiten gebe, zu tauschen, falls die beiden Schüler nicht zusammen passten. Frau Von der Heide teilt hierzu mit, dass es durchaus Schüler gebe, welche die Arbeit mit Kindern weiterverfolgen würden oder ihre gesammelten Erfahrungen als Au-Pair fortsetzen. Laut Frau Cremering sollen Tausche nach Möglichkeit vermieden werden, um Enttäuschungen zu vermeiden.

Frau Polat möchte gerne wissen, wie die „Balus“ ausgesucht würden. Des Weiteren interessiert sie, ob es Unterstützungen für dieses Projekt gebe und wie es sich mit der Datenweitergabe verhalte. Hierzu teilt Frau Cremering mit, dass es in der Regel doppelt so viele Bewerber für das Seminarfach gebe als angenommen werden können. Eine Auswahl werde nach den Aspekten getroffen, wie zuverlässig ein Bewerber sei, ob es sich um ein Pflichtempfinden oder Spaß handele und wie belastbar der Schüler sei. Die „Balus“ schreiben Online-Tagebücher für empirische Untersuchungen bzw. Statistiken. Allerdings erfolge dies vollkommen anonymisiert. Frau Wencker fügt hinzu, dass es keine Unterstützung seitens der Landesschulbehörde für dieses Projekt gebe.

Vors. Wahlers bedankt sich bei den Koordinatoren des Projektes sowie den „Balus“ für die Vorstellung ihrer Arbeit.