Sitzung: 15.10.2014 Ausschuss für Jugend, Sport und Soziales
Frau Cremering stellt zusammen mit ihrer Kollegin Frau Wencker und
den drei „Balus“ Frau Eichmann, Frau Adler und Frau Von der Heide das Projekt
„Balu und Du“ vor.
Es handele sich dabei um ein bundesweites Mentorenprogramm,
welches Grundschulkinder im außerschulischen Bereich fördere. Träger sei der
gemeinnützige Verein Balu und Du e.V.
mit Sitz in Osnabrück und Geschäftsstelle in Köln.
Engagierte und zuverlässige Schüler des
Greselius-Gymnasiums,„Balus“, übernehmen ehrenamtlich eine individuelle
Patenschaft für ein Grundschulkind der Schule Im Sande, einem „Mogli“. Das
Seminarfach könne von den Schülern am Greselius-Gymnasium in der Klasse 11 für
zwei Jahre gewählt werden. Die Maximalzahl begrenze sich auf 15 „Balus“.
Ein Kind könne „Mogli“
werden, wenn es von Lehrern mit Einverständnis der Eltern für das Projekt
vorgeschlagen werde. Dies könnten verhaltensauffällige Kinder sein, welche nach
Meinung der Klassenlehrer einen großen Freund gebrauchen können. Die „Moglis“
würden den „Balus“ nach individuellen Kriterien zugeteilt. Der „Balu“ kenne
seinen „Mogli“ vorher nicht, um eine gewisse Distanz zu wahren.
Die „Balus“ träfen sich etwa alle 14 Tage mit ihren
„Moglis“, um sie im außerschulischen Bereich zu fördern, ihnen neue
Erfahrungsfelder zu eröffnen und gemeinsam die Freizeit zu verbringen. Dabei
helfen sie dem „Mogli“, sich auf seinem Weg durch die Gesellschaft zu
entwickeln und zu lernen, wie Herausforderungen des Alltags erfolgreich
gemeistert werden können. Ein „Balu“ sei dabei eine zusätzliche
Vertrauensperson über die schulische und erzieherische Ebene hinaus, welche dem
Kind mit Rat und Tat zur Seite stehe. Das Grundprinzip stelle das informelle
Lernen dar. Die Eigenständigkeit, Selbstorganisation und
Persönlichkeitsentwicklung würden gefördert sowie Erfahrungen durch die
Begleitung eines „Balus“ gesammelt. Die „Moglis“ erlangen mehr
Selbstbewusstsein und lernen nebenbei. Die „Balus“ wiederum lernen
Verantwortung zu übernehmen. Die positiven Effekte des Programms würden durch
die Wirksamkeitsforschung bestätigt.
Frau Polat erkundigt sich, ob sich das
Engagement der „Balus“ auf die Berufsorientierung auswirke und ob es
Möglichkeiten gebe, zu tauschen, falls die beiden Schüler nicht zusammen
passten. Frau Von der Heide teilt hierzu mit, dass es durchaus Schüler
gebe, welche die Arbeit mit Kindern weiterverfolgen würden oder ihre
gesammelten Erfahrungen als Au-Pair fortsetzen. Laut Frau Cremering
sollen Tausche nach Möglichkeit vermieden werden, um Enttäuschungen zu
vermeiden.
Frau Polat möchte gerne wissen, wie die „Balus“
ausgesucht würden. Des Weiteren interessiert sie, ob es Unterstützungen für
dieses Projekt gebe und wie es sich mit der Datenweitergabe verhalte. Hierzu
teilt Frau Cremering mit, dass es in der Regel doppelt so viele Bewerber
für das Seminarfach gebe als angenommen werden können. Eine Auswahl werde nach
den Aspekten getroffen, wie zuverlässig ein Bewerber sei, ob es sich um ein
Pflichtempfinden oder Spaß handele und wie belastbar der Schüler sei. Die
„Balus“ schreiben Online-Tagebücher für empirische Untersuchungen bzw.
Statistiken. Allerdings erfolge dies vollkommen anonymisiert. Frau Wencker
fügt hinzu, dass es keine Unterstützung seitens der Landesschulbehörde für
dieses Projekt gebe.
Vors. Wahlers bedankt sich bei den
Koordinatoren des Projektes sowie den „Balus“ für die Vorstellung ihrer Arbeit.