Frau Kepper erläutert den Anlass des Projektes: Die Stadt Bramsche soll weiterhin in der Lage sein, Ausgleichsflächen bereitzustellen, da sich in naher Zukunft weiterer Kompensationsbedarf durch die Ausweisung von Wohn- und Gewerbeflächen ergeben wird, der durch die bisher erworbenen Werteinheiten bei der Stiftung Hof Hasemann nicht mehr gedeckt werden kann. Ziel des Projektes ist es, einen eigenen Kompensationspool anzulegen und die Werteinheiten für Ausgleichsmaßnahmen deutlich günstiger erwerben zu können, als dies bisher bei der Stiftung Hof Hasemann möglich ist. Weiterhin werden die bisher ökologisch wertlosen Wegeseitenränder wieder zu wertvollen Biotopen umgestaltet und es kann vor Ort aktiv etwas für Natur und Landschaft geleistet werden.

 

Herr Zapp gibt Auskunft über den Bestand an Wegerandstreifen in Bramsche: Von einer Gesamtfläche von über 80 ha sind etwa 15 ha aufwertbar, dies wurde bereits von der Naturschutzbehörde des Landkreises bestätigt. Werden alle Maßnahmen umgesetzt, können bis zu 150.000 Werteinheiten geschaffen werden. Im nächsten Schritt müssen diese Maßnahmen nun entsprechend geplant und umgesetzt sowie ein Pflege- und Entwicklungsplan erstellt werden. Hierbei ist die Zusammenarbeit aller relevanten Akteure erforderlich (Betriebshof, Landwirte, Stadtverwaltung etc.).

 

RM Quebbemann begrüßt das Projekt und die damit verbundenen ökologischen Vorteile sowie die Kostenersparnis und würde das Vorhaben gern auch auf andere Stadtteile über-tragen. Vor allem die Kompensation vor Ort hält er für einen großen Vorteil des Projektes. 

 

BGM´in Höltermann merkt an, dass dieses Vorhaben langfristig gesehen eine personelle und auch maschinelle Aufstockung erforderlich macht, da der Betriebshof bereits ausgelastet ist. Die Personenzahl, die in den Kosten des Projektes eingerechnet wird, muss auch wirklich zur Verfügung gestellt werden. 

 

RM Hundeling fragt, wie die Flächen ermittelt wurden. Er gibt zu bedenken, dass die Landwirte zwingend 6-7m Fahrbahnbreite benötigen. Herr Zapp beantwortet die Frage damit, dass das ganze Flurstück abzüglich des Straßenkörpers in die Berechnung eingeflossen ist und es bei der Planung berücksichtigt wird, dass die Landwirte eine ausreichende Fahrbahnbreite zur Verfügung haben, z. B. durch Ausweichbuchten bzw. einen ausreichenden Abstand der Bepflanzung zur Fahrbahn.

 

Herr Tangemann merkt an, dass die Kosten bisher nur grob berechnet wurden, um an dieser Stelle nur einen Ausblick zu wagen, inwieweit sich dieses Projekt lohnt und ob daran weiter-gearbeitet werden sollte.

 

RM Specht verweist auf die Einnahmen, die durch den Tourismus hinzukommen, denn hierbei spielt das Landschaftsbild, welches durch blühende Wegseitenräume aufgewertet wird, eine entscheidende Rolle.

 

RM Sieksmeyer fragt, wann der Pflege- und Entwicklungsplan erstellt wird. Herr Tangemann erklärt, dass nach der Sommerpause der Haushaltsplan vorbereitet wird und hier weitere Mittel eingestellt werden müssen, um den Pflegeplan Anfang nächsten Jahres zu erarbeiten. Dann kann geprüft werden, wann erste Maßnahmen im laufe des nächsten Jahres umgesetzt werden können.  

 

Herr Tangemann weist hierbei daraufhin, dass dieses Vorhaben nicht sofort in allen Ortsteilen umgesetzt werden kann, sondern Schritt für Schritt vorgegangen werden muss. Vorsitzender Pahlmann gibt außerdem zu bedenken, dass der tatsächliche Kompensationsbedarf nicht aus den Augen verloren werden darf.

 

RM Quebbemann schlägt vor, Restmittel aus dem Vorjahr zu nutzen, um den Pflege- und Entwicklungsplan zeitnah erarbeiten zu lassen. BGM´in Höltermann gibt aber zu bedenken, dass Restmittel nicht im Juli zur Verfügung stehen und dass hier erst abgewartet werden muss, welche Projekte noch umgesetzt werden und welche nicht und dass nicht alles auf einmal finanziert werden kann.

 

Vorsitzender Pahlmann bestätigt noch einmal die Zustimmung zum Projekt und erteilt der Verwaltung den Auftrag das Vorhaben weiter zu verfolgen.