Dipl.-Ing. Gerdes und Dipl.-Ing. Fünfzig fassen den in den Vorlagen und mitgelieferten Unterlagen ausführlich dargelegten Sachverhalt vor den Anwesenden zusammen und erteilen anschließend den eingeladenen Gutachtern  für die Erläuterung der Ergebnisse der Schalltechnischen Untersuchungen das Wort.

Herr Dipl.-Ing. Blasius, Geschäftsführer des für die Ermittlung der gewerblich bedingten Lärm-Vorbelastung beauftragten Gutachterbüros ZECH GmbH, trägt die wesentlichen Inhalte und Ergebnisse des Schalltechnischen Berichts den Anwesenden vor und veranschaulicht diese. Die noch offenen Fragen werden geklärt. Insbesondere erläutert Herr Blasius dabei die Durchführung der Messungen und die darauf basierenden Berechnungen. Er bekräftigt, dass diese den zu berücksichtigenden Vorgaben der Technischen Anleitung Lärm (TA Lärm) entsprechen und dass sie aussagekräftig sind. Methodik, Durchführung und die rechtlichen Grundlagen für die Untersuchungen sind zudem in dem einsehbaren Gutachten ausführlich dokumentiert.

 

Aus dem Fachausschuss kommt die Frage, inwieweit bei Erweiterungen der Fa. Duni Beeinträchtigungen zu erwarten sind und ob dies berücksichtigt wurde.

 

 

 

Herr Dipl.-Ing. Blasius erläutert dazu, dass mit der jetzigen Untersuchung die derzeitige Situation überprüft wurde und dass auch die Kontingentierung hierauf basiert. Ein Vorhaben der Fa. Duni würde ein baugenehmigungsrechtliches Verfahren bedingen, in dem die Erheblichkeit des Vorhabens und die Bundesimmissionsschutzvorgaben zu prüfen wären. Ggf. wäre eine Schallprognose zu erbringen. Je nach Konzept und Ausrichtung der baulichen Anlagen könne ein Vorhaben sich unter Umständen auch positiv für die Anwohner auswirken, z.B. könnte ein Hallenbau bei günstiger Anordnung Schall der Fa. Kohl abschirmen und so Immissionswerte richtungsbezogen reduzieren.

 

Herr Dipl.-Ing. Ramm vom Büro Ingenieurplanung Wallenhorst GmbH & Co. KG fasst in einem weiteren Vortrag zum Thema Schall nachfolgend die Ergebnisse der in der vorliegenden Schalltechnischen Beurteilung beschriebenen  Lärmkontingentierung zusammen. Ergebnis der Kontingentierung ist eine Festsetzung von Emissionskontingenten mit richtungsbezogen möglichen Zusatzkontingenten. Berücksichtigt wurden dabei sowohl die Belange zur bestmöglichen Ausnutzung der geplanten Industrieflächen, als auch die Schutzbelange der Anwohner. Die schalltechnische Beurteilung und die dort beschriebenen Kontingentierungsergebnisse stellt Herr Ramm in seinem Vortrag anschaulich dar.

 

Vors. Pahlmann bittet um Wortmeldungen.

 

Die SPD-OR-Fraktion sieht der geplanten Ausweisung, aufgrund der hohen bereits vorhandenen Lärmbelästigungen, mit gemischten Gefühlen entgegen. Zur Entschärfung der Lärmsituation bei der Fa. Kohl wird die Einberufung eines Arbeitskreises vorgeschlagen.

Vors. Pahlmann berichtet, dass er in dieser Angelegenheit bereits tätig war und das Gespräch mit der Fa. Kohl gesucht hat. Seitens der Fa. Kohl wurde die Bereitschaft signalisiert, sich konstruktiv zusammenzusetzen.

 

RM Quebbemann unterstützt den Ansatz zur Bildung eines Arbeitskreises und sieht in einem solchen Dialog eine gute Möglichkeit, Lösungen von Problemen herbeizuführen, ähnlich wie es bei  der Fa. REMONDIS der Fall war. Die Belange der Fa. Kohl sieht er, wie auch seine Fraktion und die Neue Mehrheit, als sehr gewichtig an. Zudem sieht er trotz der schwierigen Rahmenbedingungen (Lärmvorbelastung und Umwelteingriffe) die Notwendigkeit zu einem Zugeständnis der Erweiterungsmöglichkeiten.

 

RM Specht unterstützt den für den Lärmschutz angedachten Arbeitskreis und nimmt für die Grünen zu den durch das Vorhaben betroffenen naturschutzfachlichen Belangen Stellung. Hierzu betont sie, dass die Grünen sehr genau auf die Eingriffsfolgen und die vorgesehenen Ausgleichsmaßnahmen geschaut haben und den Prozess zur Lösungsfindung verfolgt und mitbegleitet haben. Als Resümee sieht sie die umfangreich vorgesehenen und komplex ausgearbeiteten Ausgleichsmaßnahmen auf Basis breiter Untersuchungen als geeignet und angemessen an, um die für die Betriebserweiterung notwendige Ausweisung von Industrieflächen zu kompensieren. Die Grünen wollen dem vorhandenen Industriebetrieb angesichts der großen und angemessenen Anstrengungen beim Ausgleich der Eingriffe in Natur und Landschaft die geplanten Erweiterungsmöglichkeiten zugestehen.

 

Abstimmungsergebnis: Der Beschlussvorschlag der Vorlage wird einstimmig angenommen.