Sitzung: 22.11.2012 Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt
Beschluss: zur Kenntnis
Vorlage: WP 11-16/216
RM
Bergander
erläutert den Antrag. Als Ziele nennt er die städtebauliche Aufwertung und die
Schaffung verbesserter Ansiedlungsmöglichkeiten am Standort Hütten bei einer
stark bleibenden Innenstadt.
RM
Sieksmeyer
sieht wie Herr Bergander die Zielsetzung der Planung aus 2009 verfehlt. Er
bittet bei dem weiteren Vorgehen zu berücksichtigen, dass es noch laufende
Verhandlungen mit Projektentwicklern nach Maßgabe des alten B-Planes gibt.
Diese Verhandlungen möchte man seitens B90/Die Grünen nicht blockieren und
wolle stattdessen der Verwaltung die Zeit für eine Umsetzung der ursprünglichen
Planungen geben. Man möchte die weitere Entwicklung bis zum 1. Quartal 2013
abwarten. Die Fraktion biete angesichts dessen, dass im Antrag der SPD noch
keine Aussagen zu den beabsichtigten Sortimenten gemacht wurden, ihre
Gesprächsbereitschaft an.
RM
Quebbemann
sieht die Motivation für den Antrag in dem für alle unbefriedigenden Zustand am
Hütten-Standort und sieht in jedem Fall Handlungsbedarf. Er pflichtet der
Verwaltung bei, dass auch die Eigentümer und hiesige Geldinstitute in die
Verantwortung zu nehmen seien. Hinsichtlich der zu diskutierenden
Sortimentsanpassung sei die Neue Mehrheit bereit, Anfang 2013 Gespräche zu
führen, um zu einer verantwortungsvollen Sortimentszulassung zu kommen. Vorher
solle man abwarten, unter anderem, weil mit jeder Planänderung auch Kosten
einhergehen und deshalb zunächst noch ein Ergebnis der laufenden Verhandlungen
abgewartet werden solle. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei, dass es aktuell einen
Projektentwickler und dahinterstehende Unternehmen gebe. Wenn man nun
Investoren an den Standort Heinrichstraße bekäme, wäre das eine gewaltige
positive Entwicklung für die Innenstadt und die Große Straße. Diese Chance
sollte man in keiner Weise gefährden. Die CDU sehe die Bewahrung der Innenstadt
als oberstes Ziel, möchte aber auch Wettbewerb in einem für die Innenstadt
verträglichen Rahmen zulassen.
LSBD
Greife
möchte einen Fehler in der Verwaltungsvorlage berichtigen. Im vierten Absatz
stehe fälschlicher Weise, dass die Gesamtverkaufsflächen im Regionalen
Raumordnungsprogramm auf 2.500 m² begrenzt ist. Das stimme nicht, sondern die
2.500 m² stellen die derzeitige Verkaufsfläche dar. Die Begrenzung betrage
3.950 m². LSBD Greife stimmt seinen Vorrednern vorbehaltlos zu,
dass der Zustand der Immobilie eine Katastrophe sei. LSBD Greife sieht
eine Verantwortung für die Immobilie unter anderem auch beim beteiligten
Kreditinstitut. LSBD Greife habe der Bank das Angebot gemacht, gemeinsam
mit der Stadt Bramsche zu versuchen, einen qualifizierten Makler mit Expertise
in solchen Problemobjekten zu beauftragen und sich die Kosten zu teilen. Auf
dieses Angebot sei jedoch in keiner Weise reagiert worden. LSBD Greife
sieht es als erforderlich an, sich hinsichtlich der 1.500 m² noch verfügbaren
Fläche, Gedanken zu machen, welches Sortiment zugelassen werden könne, jedoch
immer unter Berücksichtigung der vor ein paar Jahren gemachten
Einzelhandelsuntersuchung für Bramsche, welche einen Expansionsrahmen für
nahversorgungsrelevante Sortimente in einem Umfang von 2.700-2.900 m² vorsehe.
Diese sollen in der Innenstadt liegen, um als Magnet für die weiteren
gewünschten Entwicklungen zu dienen. In der Innenstadt habe Bramsche 10.000 m²
Verkaufsfläche und in jeder Einzelhandelsuntersuchung sei nachzulesen, dass die
Innenstadt eine kritische Masse braucht, um langfristig zu überleben. Aktuell
bemühe man sich daher, im Bereich der Heinrichstraße noch zusätzliche Flächen im vierstelligen Bereich zu
akquirieren. Hinsichtlich der Anstrengungen für Ansiedlungen im Bereich der
Heinrichstraße könne LSBD Greife keine Versprechungen machen, ob diese
Anstrengungen auch am Ende von Erfolg gekrönt werden, aber er wünscht sich,
dass alle die Bemühungen unterstützen.
Herr
Hagemann
bittet die Belange der ansässigen älteren Menschen zu berücksichtigen und eine
Grundversorgung für den Stadtteil zu gewährleisten. Zudem fragt Herr
Hagemann, ob es nicht eine Querungshilfe für die B 280 geben könne. Ein
Antrag sei mal gestellt worden und es habe zunächst Zuspruch gegeben. Zu einer
Verwirklichung sei es dann nie gekommen, da es an einer Verkehrsuntersuchung
gescheitert sei. Die schwierige Querung der Straße könne ein Grund gewesen
sein, warum einem ansässigen Geschäft die nötige Kundschaft gefehlt habe. Er
bittet zu prüfen, ob dort nicht eine bedarfsgesteuerte Ampelanlage als
Querungshilfe, eingerichtet werden könne.
RM Schulze möchte, da noch eine Vorlaufzeit für eine Planänderung
notwendig ist, nicht noch länger warten. Eine Diskussion müsse aus seiner Sicht
und im Sinne der Gartenstadtbürger sofort beginnen.
RM Sieksmeyer stimmt wie zuvor RM Quebbemann gegen ein voreiliges
Handeln.
Herr Kirchner plädiert für eine Öffnung des Bebauungsplans und kann sich
vorstellen, Lebensmittel als Sortiment am Standort zuzulassen. Bei weiteren,
vor allem hochzentrenrelevanten Sortimenten sehe er dagegen schon eine
potenzielle Gefahr zur Schaffung einer Konkurrenzsituation zur Innenstadt. Dass
der Hütten-Standort als Konkurrenz zur Heinrichstraße gesehen werden müsse,
glaubt er nicht.
RM
Brinkhus
sieht als Gartenstädterin den Entwicklungsstau am Hütten-Komplex in den
Sortimentsbeschränkungen des Bebauungsplans begründet. Wenn kein
Frequenzbringer an den Standort komme,
sehe sie die Gefahr, dass der gesamte Komplex nicht funktioniert.
RM
Bergander
versteht die Abwartungshaltung der neuen Mehrheit nicht. Er sieht unter den
aktuellen Gegebenheiten die Gefahr weiterer Leerstände.
LSBD
Greife
teilt mit, dass bei einer Änderung des Bebauungsplans ein
Zielabweichungsverfahren erforderlich ist. Dafür müsse man ein hinreichend
genaues Konzept vorlegen können. Darüber hinaus gibt er zu Bedenken, dass für
den Fall einer Lockerung des B-Plans auch andere außerhalb der Innenstadt
gelegene Standorte Lockerungen für sich beantragen könnten und man dann in
Begründungsschwierigkeiten kommen würde, wenn anderswo keine Zugeständnisse
gemacht werden.
Abstimmungsergebnis: 4
Ja-Stimmen
5 Nein-Stimmen