EStR Willems stellt die derzeitige Entwicklung der Sekundarschulen Bramsche anhand einer PowerPoint Präsentation dar. Die aktuellen Schülerzahlen, Übergangsquoten und Prognosen werden erläutert. Die Präsentation ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.

 

Herr Szczepanek, Vertreter der Landesschulbehörde Niedersachen, erläutert die Entwicklung der Schülerzahlen an Hauptschulen in Niedersachsen. Besuchten im Jahr 1969/70 noch etwa 70 Prozent der Schüler die Hauptschule, so seien dies im Jahr 2004/05 nur noch etwa 40 Prozent gewesen, Tendenz fallend. Dies führe in Niedersachsen und auch im Landkreis Osnabrück zu Veränderungen an den Hauptschulen. Die rückläufigen Schülerzahlen führen im Landkreis Osnabrück zur Bildung von Kombiklassen, einzelne Hauptschulstandorte wurden geschlossen oder stehen vor der Schließung. Die Gründe hierfür sehe er in der demographischen Entwicklung und mangelnder Attraktivität der Hauptschulen.

 

Gemäß § 106 Nds. Schulgesetz ist der Schulträger verpflichtet, Schulen zu errichten, zu erweitern, einzuschränken, zusammenzulegen, zu teilen oder aufzuheben, wenn die Entwicklung der Schülerzahlen es erfordert. Nach § 106 Absatz 8 Nds. Schulgesetz bedarf der Schulträger für schulorganisatorische Entscheidungen der Genehmigung der Schulbehörde.

Konkret für die Hauptschule Engter erläutert er, dass Hauptschulen grundsätzlich 2-zügig geführt  werden sollen. Die Situation in der Hauptschule Engter mit der Bildung von Kombiklassen sei schon eine Ausnahme. Der Unterrichtsstoff müsse gemeinsam für zwei Schuljahrgänge unterrichtet werden, dies sei nicht unbedingt attraktiv. Aus seiner Sicht sei dies ein erstes Warnsignal für den Schulträger.

 

Herr Kruse-Joachim, Schulleiter der Grund- und Hauptschule Engter, verweist auf die konstanten Schülerzahlen von ca. 100 Schülern in den letzten Jahren. Als eigentlichen Grund für die eventuelle Schließung der Hauptschule Engter sehe er die fehlenden Kindergartenplätze in Engter und den daraus resultierenden Platzbedarf.

Zu den Schülerzahlen verweist er vor allem auch auf die Anzahl der Rückläufer in der Klasse 7. Die Anzahl der Rückläufer sei bei der Prognose seitens der Stadtverwaltung nicht berücksichtigt. Bei einer eventuellen Zusammenlegung der Hauptschulen sei zu berücksichtigen, dass aus seiner Sicht ca. 68 Lehrerstunden entfallen würden. Ebenso die bewilligten Stunden für die Schulsozialarbeit.

Aus seiner Sicht sei die Zusammenlegung der Hauptschulen eine klare Schwächung der Hauptschulen. Die Grund- und Hauptschule funktioniere gerade deshalb so gut, weil beide Schulen an einem Standort zusammenarbeiten. Nordrhein-Westfalen erprobe dieses System gerade, da dadurch das Sozialverhalten der Schüler einen positiven Lerneffekt erfahre. Die Grundschüler kennen ihre Schule und die älteren Hauptschüler.

Die Zusammenarbeit zwischen der Hauptschule Bramsche und Hauptschule Engter sei sehr positiv. Einzelne Schüler mit sozialen Problemen seien in der Hauptschule Engter besser aufgehoben als in der Hauptschule Bramsche, da aufgrund der kleinern Klassengrößen eine bessere Betreuung möglich sei.

Weitere Informationen zur Hauptschule Engter finden sich auf der Internetseite der Schule unter www.GHS-Engter.de.

 

EStR Willems dankt Herrn Kruse-Joachim für den sachlichen Beitrag, stellt aber klar, dass die angeregte Diskussion über eine eventuelle Schließung der Hauptschule Engter nicht die Kindergartensituation in Engter als Ursache habe. Nur aus sachlichen Gründen, wie im Nds. Schulgesetz genannt, könne eine Schule geschlossen werden.

 

BGM Höltermann distanziert sich zu dieser Thematik von dem, in den Bramscher Nachrichten erschienene Zeitungsartikel, mit den Äußerungen des Herrn Bruning. Solche Aussagen seien weder von ihr noch von der Verwaltung getroffen worden. Die Schülerzahlen seien allgemein rückläufig, aus diesem Grund sei vor Jahren das Schuleinzugsgebiet der Hauptschule Engter geändert worden. Wäre dies nicht geschehen, wären noch weniger Schüler an der Hauptschule Engter.

 

Herr Szczepanek macht noch einmal deutlich, dass die rückläufigen Schülerzahlen und die daraus resultierende Bildung von Kombiklassen an der Hauptschule Engter grundsätzlich den Schulträger zu einer Diskussion über den Schulstandort zwingen. Wenn diese Diskussion nicht zum jetzigen Zeitpunkt geführt werde, dann spätestens in den nächsten Jahren.

 

Herr Hennecke fragt nach, wo die Vorteile einer Zusammenlegung beider Hauptschulen lägen.

 

EStR Willems weist darauf hin, dass die Zusammenlegung eine weitere Bestandssicherung der Hauptschule Bramsche bedeutet.

 

Frau Specht erkundigt sich nach den Unterrichtsstunden aus anderen Beständen an der Hauptschule Engter und was mit den Sozialstunden an der Hauptschule Engter bei einer eventuellen Zusammenlegung passiere.

 

Herr Szczepanek erklärt, dass fehlende Stunden in der Hauptschule Engter teilweise durch Lehrerstunden der Grundschule Engter aufgefangen würden. Weiterhin gebe es das Hauptschulenprofilierungsprogramm. Hier seien Stunden für Schulsozialarbeit bewilligt. Diese Bewilligung sei für die jeweilige Hauptschule erteilt. 

In diesem Zusammenhang stellt er noch einmal klar, dass aufgrund der Schulorganisationsverordnung eine Hauptschule grundsätzlich 2-zügig geführt werden solle. Wenn eine Hauptschule, so wie in Engter, nur noch 1-zügig geführt werde, dürften keine eigenen Fachkonferenzen mehr geführt werden. Diese könnten nur noch zusammen mit einer anderen Hauptschule geführt werden. Bei einer Schülerzahl von 14-16 Schülern könnten keine Wahlpflichtkurse mehr eingerichtet werden.

 

Frau Severit-Wobker erkundigt sich, wie die weitere Planung der Verwaltung aussehe.

 

Herr Willems erläutert, das sich der Ausschuss im Frühjahr 2013 erneut mit dem Thema befassen werde. Zwischenzeitlich müsse die Thematik diskutiert und Argumente ausgetauscht werden.

 

Frau Specht fehlen Informationen, ob bei einer Zusammenlegung Stunden an der Hauptschule Bramsche entfallen.

 

Herr Lampe, Schulleiter der Hauptschule Bramsche, erklärt, dass die 10 Stunden der Schulsozialarbeiterin Frau Uhlenkamp gleich blieben. Kleinere Klassen wären wünschenswert, im Moment seien Klassengrößen mit ca. 24 Schülern vorhanden. Möglichkeiten einen Schüler individuell zu fördern, hingen auch von der Klassengröße ab. Hier gebe es jedoch keine zusätzlichen Förderstunden für die Schule.

 

Herr Szczepanek stellt abschließend die Möglichkeiten des Auslaufens eines Schulstandortes vor Ort dar. Ein Schulstandort könne vor Ort auslaufen, mit der Konsequenz von auslaufenden Schulklassen. Die Unterrichtsversorgung in der dann auslaufenden 7., 8. und 9. Klasse sei allerdings schwierig.