Hier findet zunächst eine Vorführung von Ausschnitten aus dem Film “Bramsche hat was – ganzjährig” durch Herrn Helmut Kohn statt, welche sich mit dem Tuchmacher Museum befassen.

 

EStR Willems verdeutlicht als Einstieg den Sinn dieser heute vorgesehenen ausführlichen Darstellung der Arbeit des Museums, von der man üblicherweise nur die „Vorderseite“ sehe, nämlich die Dauerausstellung, die fertigen Ausstellungen zu besonderen Themen oder besondere Veranstaltungen. Heute solle hier auch einmal der Hintergrund wie folgt dargestellt werden:

  • Wie funktioniert das Museum
  • Welche und wieviele Mitarbeiter werden in den unterschiedlichen Bereichen gebraucht und was machen sie im einzelnen
  • Welcher Aufwand ist notwendig, um z. B. eine Ausstellung zu planen und durchzuführen

 

Bei einem jährlichen Zuschussbedarf von rund 380.000 € bei einer städtischen Einrichtung sei es mehr als legitim, die Kostenstrukturen und Leistungen auch immer einmal wieder zu hinterfragen. Um zu wissen, worüber insbesondere bei den jährlichen Haushaltsplanberatungen hierzu entschieden werde, brauche man natürlich entsprechende Informationen. Erst dann könne man abwägen, was diese Einrichtung der Stadt Bramsche wert ist bzw. sein soll.

 

Frau Schumann führt zusammen mit Frau Thörner durch eine Power-Point-Präsentation zum Tuchmacher Museum.

Diese ist in Auszügen als Anlage zum Protokoll beigefügt.

 

Dargestellt werden zunächst anhand eines Organigrammes die Struktur und die Tätigkeitsbereiche im und rund um das Museum sowie die für die mit der imn Jahr 2010 erfolgten Registrierung des Museums erstellten Konzepte für die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche des Museums, darunter verbundenen aufwendigen Tätigkeiten und das Leitbild, welches den Ausschussmitgliedern in Schriftform vorliegt.

 

Im Zusammenhang mit der Organistionsstruktur erläutert Frau Dr. Wagner von der Stadtmarketing GmbH die Verknüpfungen zwischen dem Tuchmacher Museum und dem Stadtmarketing im Bereich der Touristikinformation und des Marketings bzw. Verkaufes im Museumsladen.

 

 

Es folgen im Einzelnen Darstellungen der Aufgabenbereiche des Museums wie

  • Sammeln und bewahren
  • Dokumentieren und forschen
  • Ausstellen und vermitteln

 

Hier wierden auch der bestehende Erneuerungsbedarf im Bereich der Dauerausstellung und die notwenigen Restaurierungs- und Dokumentationsarbeiten im Bereich der Museumssammlung aufgezeigt.

 

Zum Punkt Sonderveranstaltungen und –ausstellungen berichtet Frau Schumann anhand des r JahresaAusstellungsprojekts „Das Pepita-Virus“ über die umfangreichen Vorarbeiten und die Durchführung einer solchen Veranstaltung. Die großen Sonderausstellungen werden zu ca. zwei Dritteln aus Fördermitteln finanziert und bieten die Möglichkeit, für das Museum allgemein zu werben, da Anzeigen fast ausschließlich nur über den Etat der Sonderausstellungen finanziert werden können.Ein Grund für diese Sonderausstellungen sei natürlich auch die Werbung für das Museum an sich und die Aquirierung von Fördermitteln bzw. auch die indirekte Förderung durch ehrenamtliche Arbeit von Wissenschaftlern.

Die Durchführung von weiteren Einzelveranstaltungen – im ersten Halbjahr 2012 allein 62 – gehe im Grunde über die Aufgaben des Museums hinaus. Hier werden durchaus Aufgaben eines Kulturamtes, welches es in Bramsche nicht gebe, übernommen. Auch die Fremdveranstaltungen bedeuteten einen großen Aufwand für die Museumsmitarbeiter, der exemplarisch erläutert wird.

 

Die Museumspädagogik wird ebenfalls ausführlich vorgestellt. Bei den Führungen gebe es derzeit eine sehr gute Entwicklung. Die geführten Museumsbesucher machten allein ca. 40 % der Besucherzahlen aus.

 

Herr Furche gibt einen kurzen Überblick über die Einnahmen und Ausgaben des Tuchmacher Museum. Diese seien  zwar den Ratsmitgliedern aus den Haushaltsplanberatungen sicherlich bekannt, aber für die Zuhörer in dieser öffentlichen Sitzung wohl auch interessant.

 

Frau Thörner stellt die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Museums ausführlich dar. Der Internetauftritt, der immer wichtiger werde, müsse dringend überarbeitet werden. Sie weist auf einen für den 229.07.2012 vorgesehenen Beitrag über das Tuchmacher Museum in der Fernsehsendereiheung des WDR in der Reihe „Wunderschön“ hin., die das Tuchmacher Museum vorstelle.

 

Zum Abschluss der Präsentation werden folgende Perspektiven für das Tuchmacher Museum aufgezeigt:

Ø  Es bietet mit der geschlossenen Darstellung der Produktion von der Wolle bis zum Tuch mit funktionsfähigen historischen Maschinen  in zwei Zeitschnitten in der Atmosphäre eines historischen Gebäudes ein in Deutschland einzigartiges Angebot, dessen Bekanntheitsgrad noch wesentlich gesteigert werden müsse. und beinhaltet daher ein sog. Alleinstellungsmerkmal in der Museumslandschaft.

Ø  Der bisher von keiner anderen Stadt besetzte Begriff „Tuchmacherstadt“ könnte als Alleinstellungsmerkmal in der Kommuniktion der Stadt nach außen noch weiter ausgebaut werden. Hierfür ist der Erhalt des Museums in der jetzigen Konzeption eine Voraussetzung. Eine weitere Verankerung des Themas in der Innenstadt (Beschilderungssystem, offene Werkstätten etc.) wäre wünschenswert.Der Mühlenort als Keimzelle der Stadtgesschichte von Bramsche ist als Alleinstellungsmerkmal[1] noch weiter ausbaufähig

Ø  Das Wissen der langsam „aussterbendenhandwerkliche und technische Wissen der Tuchmacher sei weiterzugeben an die junge Generation   müsse dringend an jüngere Kräfte weitergegeben werden, um es für die Nachwelt zu erhalten und den Betrieb des Museums zu sichern. Momentan wird eine Finanzierungsmöglichkeit gesucht um eine Nachwuchskraft noch rechtzeitig von den erfahrenen Museumstechikern einlernen lassen zu können.-  hier laufe die Zeit davon, worauf nicht oft genug hingewiesen werden kann. hinzuweisen sei

 

 

Frau Christ-Schneider sieht nach diesen sehr detaillierten Ausführungen für sich viele Antworten gegeben auf Fragestellungen, die ihr so gar nicht bewusst gewesen seien und bedankt sich dafür bei den Mitarbeiterinnen des Museums.n, die sie vorher gar nicht hätte stellen wollen.

Auf Bitte von Frau Hesselmann berichtet Frau Sabine Winkelmann als Vorsitzende des Fördervereins Tuchmacher Museum Bramsche, dass dieser in seinem 10jährigen Wirken das Museum mit mehr als 160.000 € aus Spenden, Fördergeldern und Mitgliedsbeiträgen unterstützt habe.

Der Förderverein habe für das Museums-Depot ein Sonderkonto eingerichtet, auf dem bislang schon über 20.000 € aufgelaufen seien.

Frau Winkelmann unterstreicht nachdrücklich die Wichtigkeit der Nachwuchssuche für die Museumstechniker und sieht die Möglichkeit einer diesbezüglichen Zusammenarbeit mit der VW-Stiftung.  Ohne das Wissen um diese alte Technik könne das Alleinstellungsmerkmal des kompletten Produktionsablaufes vom Schaf zum Tuch hier nicht erhalten werden.

 

Frau Specht schätzt nach diesen ausführlichen Informationen die im Tuchmacher Museum geleistete Arbeit und ihre Bedeutung für Bramsche noch höher ein als bisher schon ein  und ist sicher, dass dies allgemein so gesehen werde. Wenn  aAuch wenn die Ratsmitglieder der CDU/FDP/Ballmann-Gruppe und dieer Fraktion Bündnis 90/Grünen auf die grundsätzliche Notwendigkeit der Haushaltskonsolidierung in allen Bereichen achten würdenin Haushaltsdiskussionen dieses oft in Frage gestellt hätten, so seio doch ein „Kaputtsparen“ des Museums nicht geplant.

 

Auf Nachfrage von Frau Kress als Mitglied des Fördervereins erklärt Frau Schumann, dass Sie und Frau Thörner derzeit einen Bestand vonallein etwa 400 offiziell registrierte Überstunden nur aus „offiziellen“ Arbeitszeiten hätten. Dies läge auch daran, dass es zu früheren Zeiten 2 Wissenschaftlerinnen in hier 2 Vollzeitstellen gegeben habe im Museum tätig waren und heute 2 Dreiviertel-Stellen zur Verfügung stehen. , die später in 2 Dreiviertel-Stellen umgewandelt wurdenDieer Arbeitsumfang bereiche seien gegenüber der Aufbauzeit des Museums allerdings nicht weniger geworden.

 

Herr Pahlmann sieht die überaus ausführliche Darstellung als sehr wichtig und wertvoll für die Einschätzung der Bedeutung des Museums für Bramsche an.

 

Frau Bürgermeisterin Höltermann geht davon aus, dass man sich bei realistischer Betrachtung der finanziellen Möglichkeiten aus finanzieller Sicht wohl nur auf den Erhalt des Bestandes jetzt bestehenden Sockels beim des Museums beschränken könne und eine sicherlich wünschenswerte Ausweitung hin zu mehr auch der wissenschaftlichenr Arbeit wahrscheinlich nicht darstellbar sei.doch zu optimistisch sei Das Wissen um die Bedeutung der Tuchmacherei für Bramsche müsse aber auf jeden Fall bewahrt werden.

 

Der Vorsitzende bedankt sich bei allen Vortragenden und beendet die Behandlung dieses Tagesordnungspunktes.

 



[1] Allleinstellungsmerkmal gibt hier m. E. keinen Sinn. Ich habe die Aussage allerdings nicht genau in Erinnerung.