Sitzung: 05.06.2012 Ausschuss für Schule und Kultur
Hier findet zunächst eine Vorführung von Ausschnitten aus dem Film “Bramsche hat was – ganzjährig” durch Herrn Helmut Kohn statt, welche sich mit dem Tuchmacher Museum befassen.
EStR Willems verdeutlicht als Einstieg den Sinn dieser heute vorgesehenen ausführlichen Darstellung der Arbeit des Museums, von der man üblicherweise nur die „Vorderseite“ sehe, nämlich die Dauerausstellung, die fertigen Ausstellungen zu besonderen Themen oder besondere Veranstaltungen. Heute solle hier auch einmal der Hintergrund wie folgt dargestellt werden:
- Wie funktioniert das Museum
- Welche und wieviele Mitarbeiter werden in den unterschiedlichen Bereichen gebraucht und was machen sie im einzelnen
- Welcher
Aufwand ist notwendig, um z.
Bei einem jährlichen Zuschussbedarf von rund 380.000 € bei einer städtischen Einrichtung sei es mehr als legitim, die Kostenstrukturen und Leistungen auch immer einmal wieder zu hinterfragen. Um zu wissen, worüber insbesondere bei den jährlichen Haushaltsplanberatungen hierzu entschieden werde, brauche man natürlich entsprechende Informationen. Erst dann könne man abwägen, was diese Einrichtung der Stadt Bramsche wert ist bzw. sein soll.
Frau Schumann führt zusammen mit Frau Thörner durch eine Power-Point-Präsentation zum Tuchmacher Museum.
Diese ist in Auszügen als Anlage zum Protokoll beigefügt.
Dargestellt werden zunächst anhand eines Organigrammes
die Struktur und die Tätigkeitsbereiche im und rund um das Museum sowie die für die mit der
imn
Jahr 2010
erfolgten Registrierung des Museums erstellten
Konzepte für die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche des Museums, darunter verbundenen
aufwendigen Tätigkeiten und das Leitbild, welches den
Ausschussmitgliedern in Schriftform vorliegt.
Im Zusammenhang mit der Organistionsstruktur erläutert Frau Dr. Wagner von der Stadtmarketing GmbH die Verknüpfungen zwischen dem Tuchmacher Museum und dem Stadtmarketing im Bereich der Touristikinformation und des Marketings bzw. Verkaufes im Museumsladen.
Es folgen im Einzelnen Darstellungen der Aufgabenbereiche des Museums wie
- Sammeln und bewahren
- Dokumentieren und forschen
- Ausstellen und vermitteln
Hier wierden
auch der bestehende Erneuerungsbedarf im Bereich der Dauerausstellung und die
notwenigen Restaurierungs- und Dokumentationsarbeiten im Bereich
der Museumssammlung aufgezeigt.
Zum Punkt Sonderveranstaltungen und –ausstellungen berichtet
Frau Schumann anhand des r JahresaAusstellungsprojekts
„Das Pepita-Virus“ über die umfangreichen Vorarbeiten und die Durchführung
einer solchen Veranstaltung. Die großen Sonderausstellungen
werden zu ca. zwei Dritteln aus Fördermitteln finanziert und
bieten die Möglichkeit, für das Museum allgemein zu
werben, da Anzeigen fast ausschließlich nur über den Etat der
Sonderausstellungen finanziert
werden können.Ein Grund
für diese Sonderausstellungen sei natürlich auch die Werbung für das Museum an
sich und die Aquirierung von Fördermitteln bzw. auch die indirekte Förderung
durch ehrenamtliche Arbeit von Wissenschaftlern.
Die Durchführung von weiteren Einzelveranstaltungen – im ersten Halbjahr 2012 allein 62 – gehe im Grunde über die Aufgaben des Museums hinaus. Hier werden durchaus Aufgaben eines Kulturamtes, welches es in Bramsche nicht gebe, übernommen. Auch die Fremdveranstaltungen bedeuteten einen großen Aufwand für die Museumsmitarbeiter, der exemplarisch erläutert wird.
Die Museumspädagogik wird ebenfalls ausführlich vorgestellt. Bei den Führungen gebe es derzeit eine sehr gute Entwicklung. Die geführten Museumsbesucher machten allein ca. 40 % der Besucherzahlen aus.
Herr Furche gibt einen kurzen Überblick über die
Einnahmen und Ausgaben des Tuchmacher Museum. Diese seien zwar den Ratsmitgliedern aus den
Haushaltsplanberatungen sicherlich bekannt, aber für die Zuhörer in dieser
öffentlichen Sitzung wohl auch interessant.
Frau Thörner stellt die Öffentlichkeitsarbeit und das
Marketing des Museums ausführlich dar. Der Internetauftritt, der immer
wichtiger werde, müsse dringend überarbeitet werden. Sie weist auf einen
für den 229.07.2012
vorgesehenen Beitrag über das
Tuchmacher Museum in der Fernsehsendereiheung
des WDR in der Reihe „Wunderschön“ hin., die das
Tuchmacher Museum vorstelle.
Zum Abschluss der Präsentation werden folgende Perspektiven für das Tuchmacher Museum aufgezeigt:
Ø Es
bietet mit der geschlossenen Darstellung der Produktion von der Wolle bis zum
Tuch mit
funktionsfähigen historischen Maschinen in zwei Zeitschnitten in der
Atmosphäre eines historischen Gebäudes ein in Deutschland einzigartiges
Angebot, dessen Bekanntheitsgrad noch wesentlich
gesteigert werden müsse. und
beinhaltet daher ein sog. Alleinstellungsmerkmal in der Museumslandschaft.
Ø Der bisher
von keiner anderen Stadt besetzte Begriff „Tuchmacherstadt“ könnte als
Alleinstellungsmerkmal in der Kommuniktion der
Stadt nach außen noch weiter ausgebaut
werden. Hierfür ist der Erhalt des
Museums in der jetzigen Konzeption eine Voraussetzung. Eine weitere Verankerung
des Themas in der Innenstadt (Beschilderungssystem, offene Werkstätten
etc.) wäre wünschenswert.Der Mühlenort als Keimzelle der Stadtgesschichte
von Bramsche ist als Alleinstellungsmerkmal[1]
noch weiter ausbaufähig
Ø Das
Wissen
der langsam „aussterbenden“ handwerkliche
und technische Wissen der Tuchmacher sei weiterzugeben an die
junge Generation müsse dringend an jüngere
Kräfte weitergegeben werden, um es für die Nachwelt zu erhalten und den
Betrieb des Museums zu sichern. Momentan wird eine Finanzierungsmöglichkeit gesucht um eine
Nachwuchskraft noch rechtzeitig von den erfahrenen
Museumstechikern einlernen lassen zu können.- hier laufe die Zeit davon, worauf nicht oft
genug hingewiesen
werden kann. hinzuweisen
sei
Frau Christ-Schneider sieht nach diesen sehr
detaillierten Ausführungen für sich viele Antworten gegeben auf Fragestellungen,
die ihr so gar nicht bewusst gewesen seien und bedankt
sich dafür bei den Mitarbeiterinnen des Museums.n, die sie
vorher gar nicht hätte stellen wollen.
Auf Bitte von Frau Hesselmann berichtet Frau Sabine Winkelmann als Vorsitzende des Fördervereins Tuchmacher Museum Bramsche, dass dieser in seinem 10jährigen Wirken das Museum mit mehr als 160.000 € aus Spenden, Fördergeldern und Mitgliedsbeiträgen unterstützt habe.
Der Förderverein habe für das Museums-Depot ein Sonderkonto eingerichtet, auf dem bislang schon über 20.000 € aufgelaufen seien.
Frau Winkelmann unterstreicht nachdrücklich die Wichtigkeit
der Nachwuchssuche für die Museumstechniker und sieht die
Möglichkeit einer diesbezüglichen Zusammenarbeit mit der VW-Stiftung. Ohne das Wissen um diese alte Technik könne
das Alleinstellungsmerkmal des kompletten Produktionsablaufes vom Schaf zum
Tuch hier nicht erhalten werden.
Frau Specht schätzt nach diesen ausführlichen
Informationen die im Tuchmacher Museum geleistete Arbeit und ihre Bedeutung für
Bramsche noch höher ein als bisher schon ein und ist sicher, dass dies
allgemein so gesehen werde. Wenn aAuch wenn die
Ratsmitglieder
der CDU/FDP/Ballmann-Gruppe und dieer
Fraktion
Bündnis 90/Grünen auf die grundsätzliche
Notwendigkeit der Haushaltskonsolidierung in allen Bereichen achten würdenin Haushaltsdiskussionen dieses oft
in Frage gestellt hätten, so seio
doch ein „Kaputtsparen“ des Museums nicht geplant.
Auf Nachfrage von Frau Kress als Mitglied des
Fördervereins erklärt Frau Schumann, dass Sie und Frau Thörner derzeit einen
Bestand vonallein etwa 400 offiziell registrierte Überstunden
nur
aus „offiziellen“ Arbeitszeiten hätten. Dies läge auch daran, dass
es
zu früheren Zeiten 2 Wissenschaftlerinnen
in hier
2 Vollzeitstellen gegeben habe im Museum
tätig waren und heute 2 Dreiviertel-Stellen zur Verfügung
stehen. , die später in 2
Dreiviertel-Stellen umgewandelt wurdenDieer
Arbeitsumfang bereiche seien
gegenüber der Aufbauzeit des Museums allerdings nicht weniger geworden.
Herr Pahlmann sieht die überaus ausführliche Darstellung als sehr wichtig und wertvoll für die Einschätzung der Bedeutung des Museums für Bramsche an.
Frau Bürgermeisterin Höltermann geht davon aus, dass
man sich bei realistischer Betrachtung der finanziellen
Möglichkeiten aus finanzieller Sicht wohl nur auf
den Erhalt des Bestandes jetzt bestehenden Sockels
beim des Museums beschränken
könne und eine sicherlich wünschenswerte Ausweitung hin zu mehr auch der wissenschaftlichenr
Arbeit wahrscheinlich
nicht darstellbar sei.doch zu optimistisch sei Das
Wissen um die Bedeutung der Tuchmacherei für Bramsche müsse aber auf jeden Fall bewahrt
werden.
Der Vorsitzende bedankt sich bei allen Vortragenden und beendet die Behandlung dieses Tagesordnungspunktes.
[1]
Allleinstellungsmerkmal gibt hier m. E. keinen Sinn. Ich habe
die Aussage allerdings nicht genau in Erinnerung.